Eine Radtour auf Borkum

28. Oktober 2013

Die Luft ist frisch, zerzaust das Haar und reißt an den Jacken. Sonst ist es still – kaum jemand ist unterwegs und kreuzt unseren Weg. Im frühen Herbst ist es noch recht mild, aber wir sind für jedes Wetter gerüstet – mit Fleece- und Regenjacken im Zwiebellook macht man hier nichts verkehrt. Die Reifen zischen über die sauberen, gepflasterten Wege – vorbei an hohen Gräsern, die sich im Wind biegen und ein herrliches, beruhigendes Rascheln verursachen.


 

 

Wir fühlen uns angekommen, mitten in der Natur, die wir in uns aufsaugen möchten. Die Gesichter entspannen sich und werfen die von zu Hause mitgebrachten Stressfakten fort – weit über die Salzwiesen – sie werden einfach mit dem Wind davongetragen. Wir sichten Schafe und Kühe, Hasen und Raupen, die Möwen kreischen über uns hinweg – es legt sich eine tiefe Ruhe über unsere Seele. Einfach dastehen und träumen oder gar an nichts denken. Niemand spricht – wir lauschen der Natur.

Der Weg ins Ostland

Der Weg ins Ostland

Wir radeln weiter, kämpfen gegen den stärker pustenden Wind an, der unsere Wangen und Nasen rot färbt. Die Sonne linst immer wieder durch die wenigen Wolken und taucht die Salzwiesen in wunderschönes Licht. Der Sanddorn blüht hier am Wegesrand in orangeroten Farben und gibt mit Hagebutte und bunten Blättern an den Bäumen eine herbstliche Stimmung, die so nur an der Nordsee spürbar ist.

 
 
Tüskendörsee

Tüskendörsee

Wir kehren ein in eine warme Stube (Café Ostland) und laben uns an Tee und heißer Schokolade – der Milchreis darf nicht fehlen. So gut gestärkt darf es weiter gehen in Richtung Meer.

 

Borkum-Radtour-Nordstrand

Nordstrandpanorama

Dort angekommen überschlagen sich die Wellen stolz und zeigen ihre Macht. Wieder werden wir komplett durchgepustet vom Wind, was uns den Alltag zu Hause schnell vergessen lässt. Ist es doch ein solch beruhigendes, regelmäßiges Geräusch, dass man sich gern in dicke Decken eingewickelt in einen noch aus dem Sommer übrig gebliebenen Strandkorb fläzt und einfach nur genießt. Da brauche ich gar kein Buch. Einfach dem Meeresrauschen zu lauschen lässt Raum und Zeit vergessen – wie es im Borkumlied gesungen wird. 

Nordstrand bei Sturm

Nordstrand bei Sturm


Der Strand füllt sich dann langsam und Kinder in Gummistiefeln und mit Schaufeln bewaffnet kommen vorbeigelaufen – die ganz Mutigen versuchen es barfuss mit hochgekrempelten Hosenbeinen und genießen das Durchquellen des Sandes zwischen den Zehen. Bis dahin dachten wir noch, wir seien allein auf der Insel. Aber, wer lässt sich das schon gern entgehen?

Nur einen Tag später allerdings ist Sturm angesagt – da fegt der Wind über das Meer und die Promenade, dann kann man keinen Strandkorb mehr entdecken. Die Insulaner kennen schließlich ihr Wetter – und auch, wenn es gestern noch harmlos windete, tobt halt heute mal der Sturm. Wenn die Insulaner schnell alle Zelte und Buden einräumen, sollte man als Gast auf der Insel reagieren und besser mal die Gartenmöbel festmachen. 

Viele Menschen drängte es gestern noch an die Nordpromenade, um den meterhoch springenden Kitesurfern zuzuschauen. Hier seht ihr ein kurzes, brandaktuelles Video von gestern (vorsicht, leiser stellen, die Windgeräusche sind immens):

 
 
Borkum tut einfach gut! Egal bei welchem Wetter! 
 
Auch euch wünsche ich noch schöne, erholsame Herbstferien! Eure
 
 
 
 
Wer gern ein paar Impressionen von Sylt sehen möchte, schaut mal bei der lieben Sandra vorbei, die ich selbst sehr gern lese. Siehst Du mich rüberwinken, Sandra?
 

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1 Kommentar

  • Antwort Sandra bloggt 28. Oktober 2013 at 18:43

    Liebe Stephie!
    Die Fotos und Videos sind ja toll! Eine wunderschöne Insel und Deine Fotos und Erzählungen machen Lust, sie mal persönlich kennenzulernen, auch wenn ich so ein eingefleischter Sylt-Fan bin….
    Ich hoffe, es geht Euch auch nach dem Orkan noch gut, hier war ganz schön was los. Und: ich freue mich total über den Link zu mir, da heiße ich natürlich Deine Leser gerne bei mir willkommen!!!!!
    Ganz liebe Grüße und vielen Dank
    Sandra

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