Lernmethoden für Kinder: Flüsse lernen

Man soll ja nicht seine eigenen Kinder loben – nun tue ich es aber dennoch: Meine Tochter ist ein schlaues Füchschen! Da die Lernmethoden, die sie am Wochenende erfunden hat so klasse sind, muss ich euch einfach davon erzählen. Seit nicht ganz 2 Wochen läuft in NRW ein neues Schuljahr – noch dazu für unsere Tochter an einer neuen Schule. Sie geht nun in die 5. Klasse und dort geht es jetzt gleich richtig los! Zum ersten Wochenende schon musste sie alle Bundesländer mit Hauptstädten und deren Lage pauken und am vergangenen Wochenende waren dann also die wichtigsten Flüsse Deutschlands zu erlernen. Den Sinn des sturen Einpaukens habe ich selbst noch nicht erfasst, aber da sind wir mal auf den morgigen Elternabend gespannt ;-) Am kommenden Wochenende müssen wohl die Deutschen Gebirge gelernt werden – selbstredend wird dann am jeweils folgenden Montag alles per bewertetem Test abgefragt…

Nun also war mal ausnahmsweise nicht nur “Heulen und Zähneklappern” angesagt, sondern unsere Tochter zog sich zum Lernen ins Zimmer zurück und kam nach Stunden wieder hinaus (ich gebe zu, ich hätte nicht gedacht, dass sie wirklich lernt) mit den Worten: “Mama, ich habe hier 2 Lernspiele erfunden! Spielen wir das mal?” Ich war baff, was sie da ausgeklügelt hat. Absolut nachahmenswert für künftige Fünftklässler, die die Lage der Deutschen Flüsse erlernen müssen:

Spiel 1: Flüsse entlang fahren

Im Unterricht hatten die Kinder eine nicht beschriftete Karte bekommen, in der die Flüsse und markante Städte eingezeichnet sind. Diese hat sie als Spielplan genommen. Dazu hat sie ein Minischiffchen aus Papier gebastelt. Ein großes Schiff diente als Transporter für die Knallbonbons, die sie gebastelt hat – alles aus Papier: Auf einem Zettel hat sie den Namen eines Flusses notiert und diesen wie ein Bonbon eingepackt. So ist sie mit allen Fluss-Namen verfahren.

Das Spiel ging nun so: Ich entnahm aus dem großen Schiff ein Knallbonbon und sie packte es aus. Darin stand dann beispielsweise “Weser”. So fuhr sie also mit dem Boot die Weser von oben nach unten. Danach wurde das nächste Bonbon ausgepackt und so weiter… Ganz toll, denn die visuelle Wahrnehmung prägt sich besonders gut ein!

Dazu noch ein zweites Spiel, das sie sich hatte einfallen lassen:

2. Spiel: Flüsse großformatig legen

Sie schnitt aus farbigem DIN A4-Papier ein paar Streifen in Wellenform aus. Diese beschrieb sie jeweils mit dem Namen eines Flusses.

Nun legte sie alle Flüsse vor sich auf den Fußboden und sortierte die Flüsse im Wohnzimmer von Norden nach Süden, später wurde nochmal gemischt und sie sortierte von Osten nach Westen etc…. Spielerisch schipperte sie auch diese Flüsse entlang.

Diese Spiele hat sie völlig ohne Anleitung meinerseits ertüftelt und das macht es auch aus: Sie hat die Flüsse nun super gelernt und ich bin sicher, dass sie die nicht so schnell vergisst! Vor dem heutigen Test brauchte sie also keine Bange haben…

Die Anordnung einiger Flüsse hat sie sich auch an den bekannten Reimformen gemerkt (selbst ergoogelt) – sogenannte Eselsbrücken:

Iller, Lech, Isar, Inn
fließen rechts zur Donau hin!

* * *

Wenn Werra und Fulda sich küssen
und ihren Namen lassen müssen,
entsteht durch diesen Kuss
ganz nebenbei der Weserfluss.

 

So gibt es noch viele, weitere mehr… Andere Lernmethoden habe ich in diesem Post schonmal beschrieben.

Vielleicht sind dieses ja auch gute Hilfen für eure Kinder zum Gern-Lernen. Falls es Neuigkeiten zum Einpauken der Gebirge gibt, findet ihr diese selbstverständlich auch hier…

Mit Spaß lernt es sich nämlich wesentlich leichter!

Alles Liebe, eure