Nach einem erholsamen Urlaub sind wir wieder gesund zu Hause angekommen und müssen uns nun wieder in den Alltag eingliedern. Im Urlaub gehen wir häufig essen und gewöhnen uns mit der Zeit an immer größere Portionen, wir haben immer zeitiger wieder Hunger. Was ich persönlich zuletzt sehr vermisst habe, ist meine eigene vegane Küche: im Urlaub ist es doch etwas komplizierter, veganes Essen zu bekommen, wenn man nicht selbst kocht und sich nicht zufällig in einer Großstadt aufhält.
Mit aller Sehnsucht nach gesundem Essen überlegte ich die letzten Urlaubstage, ob ich nicht direkt am Montag den Challengeeinkauf tätigen sollte und einfach die neue Vegan for Youth Triät von Attila Hildmann starten soll. Nicht nur in der neuen meinesvenja-vegan-for-youth Facebookgruppe macht sich aber seit einigen Tagen Unmut breit über falsche Rezept-/Mengenangaben im Buch und Vielen fehlt der so liebgewonnene Attilafaktor in den Gerichten. Sogar in seiner eigens gegründeten Facebookgruppe zum Thema liest man verärgerte Stimmen (die aber offensichtlich auch gleich gelöscht werden). Attila Hildmann hat wohl in seinem neuen Vegan-Kochbuch leider nicht die im ersten wirklich gelungenen Buch (Vegan for Fit) kleinen Fehlerchen wett gemacht, sondern jetzt mal echt daneben gehauen. Dazu lest gern mal das Wochenfazit von Svenja, die das in ihrem Blog ausführlich dargestellt hat.
Nun stellt sich mir die Frage, ob ich denn tatsächlich noch mit der neuen Challenge anfangen soll. Was erwarte ich von der Challenge? Möchte ich denn weiter abnehmen? Glaube ich tatsächlich daran, dass meine Haut verjüngt? NEIN! Ich möchte eigentlich nur mein Gewicht halten und freue mich auf neue Rezeptanregungen. Schließlich bin ich ja nur über Attila Hildmann zu meiner neuen Ernährungsform gekommen, was ich bin dato nie für möglich gehalten hätte und womit ich mich richtig wohl fühle! Ich schlage also DOCH das Buch auf und lese mir die Rezeptinhalte durch. Nun kann ich ja hervorragend profitieren von denen, die schon mit der Challenge gestartet sind und entsprechende Fehler in Rezepten mitteilen, korrigieren und weitere Tipps geben. Außerdem ist mein Anspruch an die Optik des Essens gesunken – es muss auf meinem Teller nicht genau so aussehen, wie im Buch. NUR SCHMECKEN MUSS ES! Ein bisschen nett aussehen darf es auch, aber aufgetürmte Apfelscheiben mit Kiwimus dazwischen bekommt SO auch kaum jemand in den Mund…
Pizzaboden, der 10 Stunden kühlen und gehen muss, ist inkompatibel in meiner Küche – es gibt leckeren (und ebenso gesunden) Bio-Dinkelpizzaboden zum Selbstanrühren – auch vegan und nach kurzer Gehzeit sofort zu belegen. Die Toppings gucke ich mir gern in den Rezepten ab oder nehme das, was mir sonst dazu einfällt. Ich bekomme die vegane Variante, die Kinder echten Mozzarella. Basta!
Also habe ich heute den Challengeeinkauf getätigt und alles besorgt, was in den für mich interessanten Rezepten vorkommt – bis auf die Pülverchen, die Attila empfiehlt. Für mich widerspricht er sich nämlich gehörig: in den ersten beiden Büchern beharrt er darauf, dass man durch diese Ernährung keinerlei Mangel erleidet, plötzlich aber hat er Dollarzeichen in den Augen, weil er nun eigene Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt bringt (die allerdings verjüngen sollen). Ich habe nach einem halben Jahr ausschließlich veganer Ernährung durch Blutuntersuchung feststellen lassen, dass mein Körper alle Nährstoffe hat, die er braucht – weder Mangel an B12 noch sonst irgendetwas.
Weglassen möchte ich in den nächsten Wochen neben sämtlichen tierischen Erzeugnissen auch Zucker, Weißmehl und Alkohol – das ist doch auch schon Challenge, oder?
Auch werde ich nicht zum “Meditier”. Attila empfiehlt, viel Sport zu treiben (ist ja ganz was Neues – HAHA) und täglich zu meditieren. Mehr Sport mache ich sicher in diesem Jahr – das habe ich mir fest vorgenommen, aber ich werde nicht meditieren. Was mir gut tut ist eine Meditations-CD von Robert Betz “Alltagsmeditationen”, die ich schonmal zum Power-Nap (Kurzschlaf) nutze.
Ganz ohne Kaffee möchte ich auch nicht leben, genieße eine Tasse am Morgen und eine Tasse nach dem Mittagessen. Dazwischen gibt es leckeren Tee oder Wasser. Entsaftetes Obst und Gemüse wird es zwischendurch auch immer wieder geben – ohne Pulver, sondern einfach pur. Schließlich habe ich einen Entsafter gekauft, der auch bewegt werden möchte. Täglich zwei Säfte herzustellen, ist mir aber zu zeitaufwändig.
Na – das ist ja nun gar keine Challenge nach Attila mehr, Stephie! GENAU! Ich wurschtele mich so da durch, mache alles einfacher und nach MEINEM GUSTO.
Hier mal ein Beispiel von heute Mittag:
Ich habe das Rezept etwas auf den Kopf gestellt und war – trotzdem ich 2 Sorten Nudeln gekocht habe (für mich Reisnudeln, für die Kinder Hirsespaghetti) – wirklich schnell fertig damit. Der Einkauf hatte nämlich sehr lange gedauert und die Kinderbäuche hielten es kaum noch aus..
Es gab die Carotinoid-Pasta von Seite 120. Der Zeitaufwand ist angegeben mit 25 Minuten, was sicher gelogen ist, wenn man es genau nach Rezept herstellt. Ich war schneller, habe aber auch “gefuscht” – nämlich so:
Wasser für Nudeln aufgesetzt.
Zwiebel und Knoblauch ruckzuck im Mini-Turbochef zerkleinert und in hoher Pfanne mit Olivenöl angedünstet.
Sämtliches Gemüse im Thermomix in ca. 8 sec. / Stufe 4-5 zerhackt und mit in die Pfanne gepackt. Etwas Nudelwasser dazu.
Die Nudeln abgießen und abtropfen lassen.
Zu dem Gemüse in die Pfanne alle Gewürze, Tomatenmark und Mandelmus geben (nachsalzen!), alles verrühren und die Spaghetti nochmal mit in die Pfanne geben, damit alles schön vermischt ist und sich die Soße um die Nudeln windet. KÖSTLICH!!
Hier ein kleines Filmchen dazu, das meine Tochter (9 J.) für euch erstellt hat:
Ich hätte es nicht gedacht, aber auch die Kinder (die vorher fragten, ob es doch wohl nichts Veganes gäbe) haben mit Begeisterung eine zweite Portion verschlungen. Das mache ich wieder – ruckzuck und einfach gut! Sie haben bei meinen Reisnudeln probiert und fanden auch diese lecker. Da spare ich demnächst auch den zweiten Nudeltopf!
Ich habe viele Rezepte gefunden, die mich interessieren. Diese werden getestet und vereinfacht. Sicherlich werde ich immer mal wieder hier meine gefreestylten Rezepte veröffentlichen, aber keine Sorge – auch Basteln und anderes Inspiratives wird nicht zu kurz kommen…
Jetzt gibt’s einen frischen Tomatensaft aus dem Entsafter mit Salz, Pfeffer und Basilikum als Abendessen. Aus dem Trester mache ich dann Tomatenpesto. Alles verwendet, alles frisch und lecker! Geht doch!!
Alles Liebe, eure
“Täglich zwei Säfte herzustellen, ist mir aber zu zeitaufwändig.”
Hi Stephie,
ich mache den VFY-Juice alle 4 Tage in Großformat (hab 2.1. gestartet), trinke ein Glas sofort und die restlichen 3 an den folgenden Tagen. Der Saft (ohne Acerola und Acai) hält sich bei mir wunderbar.
So halte ich den Putzaufwand in Grenzen, denn jeden Tag den Entsafter zu nutzen und auch zu reinigen finde ich ziemlich zeitaufwändig.
Ich bin hier ja eher zufällig reingestolpert auf der Suche nach ebenfalls bloggenden Challengern und finde es schön, noch jemanden mit Kind zu “treffen”. Bisher wurde von Junior hier das meiste jedenfalls begeistert aufgenmmen, was ich nie für möglich gehalten hätte (und wo ich bei deiner Pasta-Geschichte doch sehr lachen mußte).
Weiterhin viel Erfolg!
LG Britta (alias brittlebrick)
Liebe Stephie!
Vielen Dank für Dein Feedback zum Buch! Ich werde es mir jetzt definitiv nicht kaufen! Aber Dein “Pfusch”-Rezept werde ich nachmachen. Das sieht lecker und einfach aus. Gemüse, Tomatenmark, Nudelwasser und Mandelmus. Super! Das Video ist toll! Und macht Lust auf viel mehr!
Liebe Grüße von
Sandra
Liebe Stephie,
danke für dieses großartige Rezept!
Als ich verkündet habe, dass es heute Mittag Spaghetti mit Gemüsesoße geben würde, wurden die Gesichter meiner Töchter immer länger. Sie hätten viel lieber ihre Bolognese gehabt. Aber dann folgte am Tisch eine gefräßige Stille und laute “lecker“- Zwischenrufe. Ich konnte es kaum glauben. Mir selber hat es auch wahnsinnig lecker geschmeckt.
Ich wünsche Dir einen schönen Tag und soll auch von meinen Töchtern danke sagen.
LG
Sylvi