Vorweihnachtliches Entrümpeln – physisch und psychisch

Es gibt Dinge, die sitzen mir wortwörtlich im Nacken. Erst zwickt es ein bisschen, dann wird es schlimmer und ich denke daran, es am besten SOFORT zu erledigen ehe es mich auffrisst. Dann wird es doch wieder aufgeschoben, weil man ja noch so viele andere Dinge zu tun hat und das Vorhaben irgendwie auch unangenehm ist. 


Woran genau denkt ihr dabei jetzt? Was ist es, was EUCH im Nacken sitzt? Jeder hat beim Lesen eine bestimmte Assoziation für sich selbst.

Fangen wir mal harmlos an mit dem Kleiderschrank: Da ist so Vieles drin, was wir nicht mehr tragen. Es ist aber noch gut genug, um es dort zu belassen. War zu teuer, um es wegzugeben? Es wandert immer tiefer im Kleiderstapel und bleibt auch bei der nächsten Entrümpelung liegen – vielleicht braucht man es ja doch nochmal… Oder aber man gibt es zu einer wohltätigen Einrichtung, die diese Kleidung für wenig Geld an Bedürftige verkaufen. Damit kann man noch jemandem eine wirklich große Freude machen. Ist das nicht besser, als das (wenn auch wertvolle) Teil verstauben zu lassen?

Im Kinderzimmer sieht es nicht besser aus: die fast 10-jährige Tochter mag kein rosa mehr, Puppen sind längst out und irgendwie ist es doch zu schade, einfach alles in den Keller zu räumen. Diese Aktion ergab, dass wir ganz viele kleine Päckchen gepackt haben, um andere Mädchen zu erfreuen – die nämlich gerade genau in dem Alter sind, in dem man Spaß an Puppen & co hat. Schön war dabei, zu erfahren wie viel Spaß auch unsere Tochter an dieser Aktion hatte. Es tat ihr überhaupt nicht weh, die Sachen abzugeben. Sie hat sich unsagbar gefreut über Dankesbriefchen und Emails – eine wahre Bereicherung, das mitzuerleben! Und nun ist auch Platz für das, was das Christkind bringt…

Wie sieht denn euer Keller/Dachboden aus? Bei uns war der Dachboden solch eine fürchterliche Baustelle, die mir sehr im Nacken hing. Monatelang schob ich die Entrümpelung vor mir her – ich musste es ja nicht sehen, man geht doch eher selten auf den Dachboden. Dennoch: es zwickte nicht nur, es tat schon richtig weh – immer wenn ich den Blick auf die Treppe zum Dachboden richtete.


“Uaaah, da muss ich ja auch noch hin.” Aufschieben macht krank! Also packte ich das Problem heute endlich mal beim Schopfe und fing an – mit Gummihandschuhen – alles zu bereinigen. Dieser Bereich war mal als Atelier gedacht und anfangs als solches genutzt worden, nun aber zum Koffer-und-was-sonst-noch-alles-Abstellplatz verkommen. Da auch die Kinder dort künstlerisch ALLES gegeben haben, war nicht nur alles vermüllt, sondern auch noch der Boden und teilweise die Wände mit Acrylfarbe belegt. Eine Riesenbaustelle, die mich ca. 2 Wochen kostet – dachte ich! Nach 2 Stunden wilden Aufräumens sah ich plötzlich Land! 

Schöner Nebeneffekt: ich bekam wieder mehr Luft! Versteht ihr, was ich meine? Der Nacken wurde wieder entlastet und frei. Endlich kann ich mir tatsächlich auf dem Dachboden mein zukünftiges Bastelzimmer vorstellen! Ich fühle mich enorm befreit und freue mich nun auf Neues. Dabei sann ich weiter und kam auf die Idee, diesen Post zu schreiben: 

Entrümpeln befreit – und zwar in jeglicher Hinsicht!
Bei dem einen oder anderen ist es keine physisch unaufgeräumte Ecke, sondern z.B. die Facebook-App auf dem Handy, die Stress verursacht, WhatsApp-Gruppen oder der viel zu große virtuelle “Freundes”kreis. Es versetzt uns in den Wahn, bloss nichts verpassen zu wollen und ständig verfügbar sein zu wollen/müssen. Dessen kann man sich recht einfach entledigen: Ein Klick auf “löschen” oder mal für einige Stunden das Handy auf Flugmodus schalten und fertig ist die Kiste! 

Vielleicht ist es aber auch ganz anderer Ballast, der euch im Nacken sitzt: Situationen mit Menschen, die euch die Weihnachtslaune verderben!
Gibt es jemanden, bei dem es euch die Kehle zuschnürt, wenn ihr an ein Zusammentreffen denkt?

So jemanden hatte ich auch bis vor ca. 2 Jahren. Es war schwer, es einzusehen und zu erkennen, aber als sich schließlich eine “Gelegenheit” ergab, trennte ich mich von dieser sogenannten Freundin. Nach der anfänglichen Trauer und dem Zweifel, ob ich das wirklich richtig gemacht habe, stellte sich ganz schnell ein unendliches Freiheitsgefühl ein. Ich konnte wieder besser atmen und spürte, wie gut diese Entrümpelung meinem Seelenleben tat! Die Beklemmungen, die ich untergründig bei damaligen Treffen spürte verschwanden und ich fühlte mich frei. Über dieses Thema könnte ich noch sehr viel mehr schreiben, vielleicht tue ich es irgendwann. Für diesen Post ist die Ursache der Entfreundung aber unwichtig. 

Von einigen Menschen höre ich in der letzten Zeit, dass sie keine Lust mehr haben, ihre Familie zu Weihnachten zu sehen. Das empfinde ich selbst als wahnsinnig schade, da mir meine Familie sehr nah ist. Für mich wäre es ohne Familie kein richtiges Weihnachtsgefühl – ich habe dann am Liebsten alle um mich. Ich verstehe aber auch die Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen große Probleme mit Familientreffen haben. Auch derer dürft ihr euch entledigen! Ihr denkt immer, man müsse doch irgendwie da durch – aber MUSS man das? Um wessen Willen denn? Wenn Familie nicht funktioniert und sogar belastet, darf man auch dort anbringen, dass man einfach allein sein möchte – auch oder gerade an Weihnachten. 

Möglicherweise ist es auch umgekehrt: ihr habt euch mit einem lieben Menschen überworfen, es hat viele Missverständnisse gegeben und es tut euch leid. Dann gebt euch JETZT einen Ruck und geht auf die Person zu. Schreibt eine schöne Weihnachtskarte mit einem Friedensangebot oder geht direkt hin – face to face! Das Fest der Liebe steht vor der Tür!

Wichtig ist, dass man sich bewusst macht, wo ein Störfaktor sitzt und wie man ihn beseitigen kann

Manchmal ist es offensichtlich – wie beim unaufgeräumten Keller/Dachboden – dass wir etwas tun müssen, um unser Wohlbefinden wiederzuerlangen. Oft spüren wir es direkt im Herzen, welche alten Dinge (Denkweisen) wir ablegen sollten, um uns besser zu fühlen. Doch manchmal müssen wir uns diese Erkenntnisse hart erarbeiten! 

Aber JETZT doch nicht – so kurz vor Weihnachten?! Da habe ich doch für sowas keine Zeit! DOCH! Denn ihr wundert euch, wie sehr sich gerade jetzt die Befreiung vom langgehegten Problem auswirkt – mit noch viel mehr Schwung und Lebensfreude erledigt sich nämlich der Rest fast wie von selbst! 

Kleine Schritte schon wirken Wunder – fangt bei der zu entrümpelnden Ecke an und geht über zu den größeren Themen, die euch gefangen nehmen.


Denkt selbst einmal nach, was es bei euch sein kann, das ihr 2013 gern hinter euch lassen möchtet und nicht mehr mit in das neue Jahr nehmen solltet. 


Entrümpelt euch! Es tut gut!!!! 

Alles Liebe, eure


Ich freue mich, wenn ihr meinen Artikel teilt:

2 Gedanken zu „Vorweihnachtliches Entrümpeln – physisch und psychisch“

  1. Ja genau – diese Gedanken befallen mich auch. Und bei mir werden diese Gedanken im Januar ganz stark. Wenn der Weihnachtsschmuck weggeräumt ist, dann sehne ich mich nach Klarheit und Platz – außen und innen. Und der Januar ist für mich der klassische Entrüpmelungsmonat. Finde ich toll, dass du das schon im Dezember kannst – funktioniert bei mir nicht ;-) Lg

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