1972 (mein Geburtsjahr) – der Beginn einer Erfolgsgeschichte, 2012 – ein neues Kapitel wartet darauf, geschrieben zu werden.
Jede Frau reagiert anders auf die “böse” Vierzig – die einen orientieren sich neu am Männergebrauchtmarkt (genannt Selbstfindung), andere hauen im Job in den Sack oder geben erst richtig Gas. Viele versinken in Sportsucht, um den Körperverfall aufzuhalten, einige lassen sich botoxen wieder andere schneiden sich einfach nur die Haare kurz – jeder nach seiner Fasson.
Aber nun zum Thema: wie habe ich mich auf meinen 40. Geburtstag vorbereitet? Eigentlich ist einem ja noch gar nicht nach 40 (oder 50 oder 60…), denn man fühlt sich ja immer noch so, als habe man gerade erst sein Abitur abgelegt und nur ein paar Menschen mehr dazu bekommen – Mann, Kinder… Natürlich hat man sich weiter entwickelt, aber man fühlt sich noch nicht „alt“, auch wenn es körperlich immer mehr ziept und zuppt – z.B. im Rücken oder Knie..
Dann beginnt man, mal im Spiegel etwas genauer zu forschen – eben weiter hinaus als diesen kurzen, morgendlichen Blick, ob die Haare auch liegen, die Schminke sitzt und die Klamotten zusammen passen:
Man schaut auf die Fältchen im Gesicht, die aber noch ok sind und doch irgendwie zu mir gehören – wenn ich lache, soll man es schließlich auch sehen. Aber was ist das da? Am Dekolleté haben sich Falten gebildet – ach, die gehen nach 2 Stunden wieder weg und sind ja nur vom Schlafen auf der Seite entstanden. Ich habe Freundinnen, die schlafen nur auf dem Rücken, damit diese Falten nicht entstehen. Habe ich auch versucht, aber irgendwann ist es mir dann total schnuppe und ich drehe mich doch auf eine Seite, damit ich endlich ruhig einschlafe.. Dann geht der Blick weiter zum Bauch, der auch mal trainierter war und das Bindegewebe an den Beinen macht schon lange schlapp – ohje, da muss ich aber mal wieder dran arbeiten (wie in vorherigen Posts bereits angekündigt). Schlimmer noch sind die Arme – muss ich die nun auch noch verdecken? Das schlabbert’s. Schonmal was von Doppel-Winke-Ärmchen gehört? Das ist das Phänomen, wenn du winkst und der schlabberige Trizeps winkt in die andere Richtung. Wer’s merkt und ein ärmelloses Shirt trägt, verfällt ganz schnell in das Queen‘sche Winken – da wackelt nix außer dem Händchen.
Ich muss keine Teenieklamotten mehr tragen, in denen man auch ab 30 schon eher lächerlich wirkt. Wir wissen nämlich, was uns steht – welcher Schnitt, welche Farben zu uns passen und was wir besser sein lassen. Die Erfahrung gibt uns die Gewissheit, andere Menschen nicht immer verstehen zu müssen – Kuschelkurs für Harmonie mit Menschen, die uns eigentlich nie gut taten, können wir endlich getrost aufgeben. Umso wichtiger nehmen wir schöne Freundschaften und die Familie – wir wissen sie auch entsprechend zu pflegen. Wir sind immer noch offen für neue Erfahrungen und können heute die Risiken viel besser einschätzen. Diese wachsende Gelassenheit für viele Dinge macht zufrieden und glücklich!
1 Kommentar
Wunderbar – die Doppel-Winke-Ärmchen :D
Leg noch knappe 10 Jahre drauf und Du bist in meinem Alter, aber: die Problemchen sind diesselben, man findet tolle Rezepte, (wie Deine zum Beispiel), und denkt: Ne, zuviele Kohlehydrate.
Ist man dann erstmal in den Wechseljahren, ist nix mehr mit Abnehmen. Jedenfalls nicht so wie früher, der Körper spinnt total.
Auch ganz ohne Essen bläht sich der Bauch auf etc..
Aber:
Man muss lernen, sich lieb zu haben und die paar schönen Seiten an einem besonders hervorzuheben und zu betonen.
Eine andere Chance hat man nicht, naja, man kann noch von einem Hochhaus hüpfen.
Also – sich lieb haben, sich was Gutes tun, nicht mehr vergleichen mit andern – und von den Kindern immer wieder gern hören:
Du bist aber die schönste Mama der Welt!
:) Das hilft mir immer :)