Schwedische Stunden

12. September 2014

Neulich habe ich mal wieder einen Ausflug nach Schweden unternommen… Nicht wirklich in den hohen Norden, sondern in das bekannte Schwedische Möbelhaus, das ich laut Navi in 30 Minuten erreichen sollte. Nachdem diese Tage der druckfrische Katalog ins Haus flatterte, bekam ich Lust, dort mal wieder hinzufahren. Das letzte Mal war ich – glaube ich – dort, als meine Kinder noch juchzend ins Bällebad sprangen. Das ist eine ganze Weile her, bedenkt man, dass meine Kinder inzwischen schon 10 und 13 Jahre alt sind.

Schwedische_stunden

So machte ich mich am Donnerstag Morgen auf den Weg und stellte fest, dass sich hier einiges verändert hatte. Ich kam mir ziemlich außerirdisch vor, da mir die Regeln des Einkaufs in diesem Haus nicht mehr präsent waren. Man nimmt also nicht einfach einen Einkaufswagen, stürmt damit durch die Abteilungen und nimmt mit, was gefällt. – Nein! – Man muss sich den Wagen erst “verdienen” – an der Eingangstür steht schon für Doofe, dass man erst im SB-Bereich (heißt das so?) den Einkaufswagen nehmen soll. Gut – – – wo ist der denn? Ich ging die Treppe hoch, suchte ein Schild und lief einfach mal weiter bis ich jemanden sah, der einen Wagen hatte. Man ist ja nicht auf den Mund gefallen und fragt halt, wo man selbst denn auch so ein praktisches Gefährt bekommt – ich schleppe doch nicht Gläser etc in einer gelben Riesentüte herum.. Freundlich wurde mir weitergeholfen: ich musste halt einmal durch den Laden und in den Keller …

Doch suchte ich ja etwas Spezielles: Ein Paravent! Wo also suchen? Im Schlafzimmerbereich? Wohnzimmerbereich? Doch lieber in der SB-Warenabteilung? Naja, Mitarbeiter hat Ikea wohl auch nicht mehr genug – oder es waren alle abgetaucht – jedenfalls sah ich niemanden in der gewohnten blauen Weste. Gut, dann kaufe ich eben erstmal Kinkerlitzchen, Stehrum’chen etc.. Unterwegs begegnen mir Hemnes, Kvissle und co. – gewohnte lustig klingende Bezeichnungen, deren wirkliche Bedeutung ich ja doch mal gern wissen möchte..

Ich erinnere mich noch, unterwegs durch das Möbelhaus ständig von den schönsten, bunten Servietten bedrängt worden zu sein, die immer in den Wagen wollten. Diesmal schafften es nur 2 Pakete, mich zu überzeugen (liegt vielleicht an meinem Alter) und die üblichen Teelichte sind ja heute hauptsächlich quietschebunt und “riechen” (oder stinken, je nach Geschmack)… Nun gut, ich wollte ja sowieso etwas Anderes kaufen. Aber was war das denn noch? Da läuft man in diesem Haus mehrfach im Kreis, bis man vergessen hat, was man eigentlich dort kaufen wollte. Zumindest erging es mir für einen Moment so – und ich sah Andere, die genauso schauten.. Mit inzwischen vollem Einkaufswagen steuerte ich Richtung Ausgang und fand endlich den scheinbar einzigen Verkäufer, der am Donnerstag Morgen Dienst hatte. Er konnte mir sogar weiterhelfen! Sagenhaft.. Ich bekam also einen Zettel mit einer Nummer, mit dem ich später an der Warenausgabe mein Paravent abholen durfte. Super – also nur noch durch die Kasse und …. HÖ?? Was ist denn das? …. Jetzt gibt es nicht mal mehr Kassierer? Hilfeeeee – was muss ich tun? Zum Glück hatte ich einige Leute vor mir, bei denen ich mal schauen konnte, wie das neue System funktioniert. Meine Güte! Was sich in so ein paar Jahren verändern kann. Ich fühle mich plötzlich mit meinen 42 Jahren steinalt!

Nun, ALLES verändert sich eben doch nicht: Bettwäsche gibt es immernoch nicht in 135 x 200 cm zu kaufen, obwohl das Geschäft lange genug in Deutschland sein sollte, um zu wissen, wie denn unsere Oberbettmaße lauten (was macht ihr alle mit den überflüssigen 5 cm?) und weiterhin gleich geblieben ist, dass man Sachen kauft, wovon man kurze Zeit später gar nicht mehr weiß, wofür man die eigentlich braucht. Außerdem: die Etiketten kleben nach wie vor fies an Geschirrteilen und Gläsern
– und: was wohl zuverlässig immer so bleibt ist der Geruch von Köttbullar und Hot Dog am Ausgang! Ist doch wunderbar, wenn man sich auf etwas verlassen kann! Das hat mir auch den “Sei-eine-gute-Mutter-und-habe-gekocht-wenn-die-Kinder-nach-Hause-kommen”-Kopf gerettet: Gekochte Nudeln, Hähnchen-Köttbullar und Tomatensoße in eine Auflaufform, mit Käseraspeln überstreut und schnell in den heimischen Ofen geschoben – tadaa, nach 20 Minuten konnte gegessen werden! Uff! Die Kinder fanden es prima!!

Viel mehr schwedische Abenteuerluft konnte ich leider nicht schnuppern, denn ich war nach 1 Stunde schon wieder aus dem Laden heraus – und zwar MIT meinem Paravent (und Gläser, Tellern, Strohhalmen etc – alles, was man zum Bloggen für Rezepte gut gebrauchen kann ;-) ). Doch ich komme wieder – irgendwann, ganz bestimmt! Jetzt weiß ich ja, wie es läuft…
Nicht, dass hier jemand denkt, wir hätten bislang nichts von Ikea gehabt – dochdoch – da sieht man mal, wie hoch die Qualität sein muss, denn diese Dinge haben wir schon ziemlich lange… Und sonst ließ ich mir auch immer mal gern etwas mitbringen. Jetzt bin ich zum ersten Mal stolze Besitzerin einer großen, blauen Ikea-Einkaufstasche – die soll ja genutzt werden!

Eine wichtige Einrichtung bei uns stelle ich euch demnächst hier vor: die roten stoffbezogenen Kisten mit Deckel (wie heißen die nun wieder?) – was ich damit mache, lest ihr bald hier im Blog!

So – ich muss dann jetzt mal die 87 Einzelteile zusammenschrauben –

Alles Liebe, eureUnterschrift-grau-pink

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