Mamis sind in der Regel immer da, immer ansprechbar, tun alles, um die Familie glücklich und zufrieden zu stellen – dabei haben sie meist noch Job und Haushalt und das Pflegen von Freundeskreis etc “im Nacken”. Ich selbst darf mich zufrieden schätzen, dass ich meine Familie nicht als Belastung und auch das Drumherum gern als meine Aufgabe ansehe.
Allerdings ist mein Mann sich auch nicht zu schade, mal die Spülmaschine auszuräumen oder den Staubsauger in die Hand zu nehmen, wenn es gerade notwendig ist (nur am Wochenende versteht sich!). Das erleichtert doch einiges, muss ich sagen und nimmt etwas von dem Immer-perfekt-sein-wollen-Stress.
Mamas, gebt auf euch Acht!
Dennoch bin ich der Meinung, dass viel zu wenige Mütter auf sich selbst Acht geben: Körper und Seele haben irgendwann einen Status erreicht, der sagt: “Akku aufladen!”
Wir kennen einige Familien, in denen es selbstverständlich ist, dass der Mann / Papa ein Männer-Wochenende veranstaltet und sich so von Job und Familie erholt – manche tun das auch mehrmals im Jahr, sofern sie das mit dem Job vereinbaren können. Es sei ihnen gegönnt! Aber was ist denn mit euch, liebe Frauen und Mütter?
Fahrt ihr auch mal einfach für ein paar Tage zur Wellness-Tour o.ä.? Vorausgesetzt ist hier natürlich immer, dass es finanziell auch möglich ist, neben dem gemeinsamen Urlaub auch noch allein ein paar Tage weg zu fahren (wenn das nicht drin ist, dann lest hier besser nicht weiter – oder erst ganz unten den Nachtrag). Manchmal ist das aber nicht der springende Punkt, sondern der, dass Mama eben nicht weg kann. Bei meiner Mama war das genau so – finanziell kein Problem, aber das schlechte Gewissen den Kindern und dem Mann gegenüber…
Ein paar Tage ohne Familie
Träumt mal: Allein oder mit einer Freundin an der Ost- oder Nordsee spazieren gehen, den Wind um die Nase wehen zu lassen, viel Sport zu machen oder sich bei einem Wellness-Wochenende den Rücken durchkneten zu lassen und sich mal wieder eine Kosmetik zu gönnen.
Liebe Männer, ich finde, das ist ein hervorragendes Geburtstags-/ Weihnachtsgeschenk:
Schickt eure Frauen 3 bis 5 Tage in Urlaub, kümmert euch hingebungsvoll um die Kinder und ihr bekommt eine wunderbar zufriedene, glückliche Frau und Mama wieder. Ab und zu müssen auch WIR den Akku aufladen!
Mein Mann hat mich mit einem solchen Geschenk zu Weihnachten erfreut – ich sollte mit einer Freundin gemeinsam Wellness-Urlaub genießen. Die Einlösung des Geschenkes sieht aber nun nach reiflicher Überlegung folgendermaßen aus: Ich nutze diese Zeit nicht mit einer Freundin allein, sondern nehme meinen Mann mit. Denn: wir sind seit über 12 Jahren Eltern und waren erst einmal gemeinsam ohne die Kinder weg!
Das ist auch ein Ding der Unmöglichkeit… Man braucht doch mal zu zweit mehr als einen gemeinsamen Abend, um sich wieder als Paar und nicht “nur” als Eltern zu fühlen. Versteht mich bitte nicht falsch: Ich liebe meine Kinder und meine Familie ist mir sehr wichtig! Aber genau deswegen sollte man sich eine solche Auszeit gönnen – ob als Paar allein oder als Frau mit einer Freundin!
Mamas Familien-Auszeit erfordert Organisation
Ich gebe zu, wenn man als Mami für ein paar Tage wegfährt – und das nicht nur von Freitag bis Sonntag – dann ist eine enorme Organisation erforderlich, um die Kinder vernünftig unterzubringen. Idealerweise hat man die Oma (die bei uns nun auch einspringt – DANKE, MAMA!), die über ein Auto und starke Nerven verfügt.
Meine Orga sieht nun so aus: Es gibt einen großen Plan (ich bin der totale Listenfan!), auf dem genau steht, wer wann Schule hat und welche Nachmittags-Aktivitäten anliegen. Für diese Tage werden die Nachmittags-Aktivitäten stark eingeschränkt – das ist dann halt mal so! Ich suche mir Mütter aus, deren Kinder die gleichen Termine (Tanzen, Fußball etc) haben und schicke die Kinder dann direkt nach der Schule in dieser Familie.
Das macht den Kindern auch Spaß, denn das ist immer ein guter Freund oder eine gute Freundin, wo sie sich wohlfühlen. Das heißt: Tom geht Mittwoch nach der Schule mit zu Anton, weil der in der gleichen Fußballmannschaft spielt. So ist das Kind über Mittag gut versorgt – diese Mütter machen den Kinderdienst nur zu gern – schon allein, weil sie mir die Auszeit gönnen und natürlich, weil sie einfach nett und kinderlieb sind!
Meine Mutter muss also “nur” dafür sorgen, dass die Kinder pünktlich in der Schule sind und sie nach dem eigenen Arbeitstag Abends zu vereinbarter Zeit bei irgendeinem Freund oder Freundin abholen. (Die ganze Nebenarbeit wie extra kochen, Schulbrote machen etc lasse ich hier mal unerwähnt, das kennen wir schließlich alle). Dieses Konzept geht wunderbar auf, wenn man nicht an drei Tagen hintereinander dieselbe Familie belastet!
Die Schule informieren, wenn Mama für ein paar Tage unterwegs ist
Zudem solltet ihr die Sekretärin und den Klassenlehrer informieren, dass die Kinder für ein paar Tage “fremdbetreut” werden und dort die Notfall-Telefonnummer für diese Zeit hinterlegen. Auch die Eltern, bei denen die Kinder teilweise ihren Nachmittag verbringen, sollten die Handynummer von Oma oder Papa für Notfälle bekommen.
Wenn ich mal mit einer Freundin wegfahre, organisiere ich diesen Kinder-Plan ebenso für meinen Mann – er kann dann wie gewohnt arbeiten gehen und holt abends die Kinder bei Freunden ab. Wunderbar! Für uns Mamis bedeutet das, vorher eine Menge zu telefonieren, aber man hat nachher doch ein wunderbares Gefühl, dass alle gut untergebracht und versorgt sind. Dabei sollte man allerdings immer Plan B in der Tasche (auf dem Zettel) haben.
So sieht mein Kinder-Orgazettel aus:
Nun denn, liebe Mamis, habe ich euch geweckt und gepackt? Denkt darüber nach und plant die Zeit am besten so, dass nicht gerade das entscheidende Ende eines Schuljahres droht, in der noch wichtige Arbeiten geschrieben werden. Ich wähle gern den Februar direkt nach Zeugnisausgabe oder den Mai, wo sowieso manche Feiertage sind. Herrlich ist auch der September…
Ran an die Planung! Ruft den Familienrat zusammen und MACHT MAL PAUSE!
Alles Liebe wünscht euch
eure Stephie
Nachtrag an diejenigen von uns, die aus unterschiedlichen, individuellen Gründen leider tatsächlich nicht für ein paar Tage von zu Hause weg können:
Euch möchte ich nicht vergessen!
Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, sich zu Hause einen Wellnesstag zu gönnen? Einfach mal ein Buch zu lesen ohne gestört zu werden, mit einer Tasse Tee? Am Abend eine Gesichtsmaske auftragen und entspannen, während der Ehemann die Füße massiert? Hört sich doch auch gut an – und auch das ist eine herrliche, verdiente Pause vom Alltag!!
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1 Kommentar
Toller Artikel! Hut ab vor Deiner Organisation! Und die Notwenigkeit von einer Auszeit hin und wieder kann ich nur unterschreiben :-)