Mein Familien Filmtipp: “Alles steht Kopf”

22. Oktober 2015
Mein Familien Filmtipp: Alles steht Kopf

Wenn man – so wie ich – gern auch mal Kinderfilme anschaut, darf man froh sein, wenn die 11- und 14-jährigen Teenies denn noch mit ins Kino gehen. Meine Freundin und ich waren so begeistert von diesem Ideenfeuerwerk, dass ich auch euch gern den neuen Kinofilm “Alles steht Kopf” als Familien Filmtipp ans Herz legen möchte. Falls ihr keine Kinder habt, oder es euren Kindern zu peinlich ist, mit den Eltern das Kino zu besuchen – dann geht doch einfach alleine in den Film!


Mein Familien Filmtipp: Alles steht Kopf

Wir sind überzeugt davon, dass dieser Film eher für Erwachsene als für kleine Kinder geeignet ist (FSK 0 Jahre) – rein aus Gründen des Verständnisses einzelner Szenen. Auch gibt es ein paar traurige und spannende Sequenzen, die kleine Kinder unter 9 Jahren ängstigen oder betrübt stimmen könnten. Doch für ältere Kinder und vor allem Erwachsene ist der Film einfach KLASSE und es gibt einige witzige Sequenzen, bei denen ich Lachtränen vergossen habe.

Zur Story >> Familien Filmtipp “Alles steht Kopf” <<

Die Hauptfigur Riley ist puppig, aber modern gezeichnet und hat einen bezaubernden Charakter. Sie ist 11 Jahre alt und ein glückliches, sympathisches und sportliches Mädchen. Wir Zuschauer können ihre Gedanken lesen, indem die Gefühle des Mädchens als einzelne Persönlichkeiten dargestellt werden. Wir finden uns schnell ein – hilfreich dabei sind nicht nur die Namen (Freude, Ekel, Angst, Kummer und Wut), sondern auch deren wundervolle Darstellung in Zeichnung und Farbgestaltung. Wie in einem Raumschiff werden in Rileys Kopf die Gefühle gesteuert und kommen abwechselnd zum Einsatz, was an einigen Stellen echte Lacher im Kino-Publikum hervorruft.

Meisterhaft gelungen sind der Gedankenzug und die Traumproduktion genauso wie die Idee des düsteren Friedhofs der Erinnerungen. Die Geschichte ist so einfallsreich und wunderbar animiert, dass es uns an vielen Stellen nur so staunen lässt

Riley verlebt mit ihren Eltern in Minnesota eine märchenhafte Kindheit. Plötzlich erfährt sie, dass die Familie ins unsagbar weit entfernte San Francisco umsiedeln muss. Dennoch freut sich Riley auf die neue Stadt und deren Herausforderungen, gepaart mit ein wenig Angst vor dem Ungewissen. Ihr Gefühl “Freude” (dargestellt als feenartiges Mädchen) überwiegt trotz erster Umzugspannen. Auch ohne Möbel übersteht die Familie die ersten Nächte im neuen, dunklen Haus ohne Garten – man arrangiert sich eben und setzt auf Familienzusammenhalt als oberstes Gut. Wie schon vermutet kommt dann aber alles ganz anders als gedacht: Rileys erster Schultag wird zur Katastrophe und ihre Gefühle wirbeln durcheinander. In diesem Chaos kommen “Freude” und “Kummer” abhanden und werden aus der Kommandozentrale heraus katapultiert. Die verbliebenen Gefühle geben alles, was sie können, doch ohne Kummer und Freude ist Rileys Leben trostlos. Ob der alte (imaginäre) Freund Bingbong helfen kann, Kummer und Freude zurück zur Kommandozentrale zu führen?

Filmclips aus “Alles steht Kopf”

Um nicht zuviel zu verraten, stoppe ich an dieser Stelle meine Film-Beschreibung und zeige euch hier ein paar Szenen, die etwas von der Genialität des Kinofilms verraten:

Rileys Erinnerungen werden dargestellt durch einzelne bunte Kugeln, die wiederum die Farben der Gefühle tragen: Gelb für Freude, blau für Kummer, grün für Ekel etc.. Wie Bowlingkugeln kullern diese durch über die Leinwand und bilden eine unendliche, schillernde Kette. Später sieht man im Langzeitgedächtnis ein riesengroßes Lager von Erinnerungs-Kugeln, von denen manche ab und zu auf dem “Friedhof der Erinnerungen” entsorgt werden müssen, um Platz für Neue zu schaffen. Ist das nicht toll dargestellt? Ich bin begeistert!!

Auch die Gedankengänge der Eltern werden sehr lebensecht dargestellt, worüber wir teilweise noch Stunden später lachen konnten. Ich sage nur: “Dafür haben wir den brasilianischen Piloten abserviert?” 

Am Ende müssen wir Zuschauer erkennen, dass die Freude ohne Kummer, Angst und Wut wenig wert ist. Alle Gefühle haben ihre Daseinsberechtigung, so die Botschaft des Films. 

Mein Tipp: Anschauen! So einen charmanten Kinderfilm wie “Alles steht Kopf” habe ich lange nicht gesehen. Der erste Impuls nach Ende des Films:
ICH WILL EINE FORTSETZUNG MIT RILEY ALS PUBERTIERENDE! Als Extra zum Familien Filmtipp gibt es hier kostenlose Malvorlagen für Kinder – und das Buch zum Film* ist für Kinder sicher auch sehr schön. Pssst – das bekommt meine Nichte zu Weihnachten!

Viel Spaß wünscht euch Stephie

 

*Affiliate Link zu Amazon. Kein Sponsoring.

Print Friendly, PDF & Email
Ich freue mich, wenn ihr meinen Artikel teilt:

4 Kommentare

  • Antwort Patricia 23. Oktober 2015 at 14:05

    Hallo Stephie,

    ich kann auch nur zustimmen! Ich war am Tag des Erscheinens mit meiner Tochter und neun weiteren 11-jährigen Kindern in dem Film und wir waren total begeistert. :-)

    Liebe Grüße,

    Patricia

  • Antwort Sandra 22. Oktober 2015 at 8:41

    Ich kann nur zustimmen! Wir haben den Film am Wochenende mit unseren Kindern (8 und 13 Jahre) geschaut und waren begeistert. Ich habe mir auch gleich eine Fortsetzung gewünscht. Danke für deinen Bericht.

  • Antwort Katrin 22. Oktober 2015 at 8:00

    Wir haben uns den Film auch als Familie angesehen. Fast alle fanden ihn toll. Aber jeder fand etwas Anderes toll. Das Töchterlein (5) war nicht so beigeistert. Sie war damit einfach überfordert. Ist dann aber glücklicherweise nach 10 Minuten auf meinem Schoß eingeschlafen, sonst hätte ich das Kino verlassen müssen.

    • Antwort Stephie 23. Oktober 2015 at 13:19

      Für 5-jährige finde ich den Film auch ungeeignet. Schade, dass das nie dazu gesagt wird, denn es sieht ja auf den Plakaten schon eher nach Kleinkinder-Film aus. Schön, dass euch anderen der Film auch so gut gefallen hat!

    Ich freue mich über Deinen Kommentar