Piratenbrot für kranke Kinder

Mein Kind ist krank – und nun?

Gerade ist wieder Erkältungszeit, überall hört man es schniefen und husten – viele haben Grippe (korrekt: grippalen Infekt) oder einen Magen-Darm-Infekt und sind zu Hause. Was also tun, wenn die Kinder krank zu Hause sind?
Der erste Gang ist sicher zum Arzt, Abmelden von Schule / Kindergarten und allen Nachmittagsaktivitäten für die empfohlene Zeit steht genauso auf der Liste wie sich selbst beim Arbeitgeber abzumelden oder ggfs. Oma oder andere Betreuungspersonen anzuheuern. Mit allen Medikamenten im Gepäck wurden dann zunächst alle Vorbereitungen getroffen.

Ich betreue im Krankheitsfall meine Kinder immer gern selbst zu Hause – ich genieße allerdings auch den Komfort, von zu Hause aus arbeiten zu dürfen. Dazu muss auch gesagt werden, dass meine Kinder äußerst selten krank sind – um nicht den berufstätigen Müttern, die auf Plan B zurückgreifen müssen (Oma, andere Betreuungsperson) nun vor das virtuelle Schienbein zu treten.

Für Mama, Papa oder Oma / Opa, die bei den kranken Mäuschen bleiben, habe ich immer ein paar Tricks auf Lager. Wenn das Fieber zu hoch ist, wollen die Kinder eigentlich nur schlafen – am liebsten auf der Couch gleich in der Nähe von Mama (nehme ich jetzt mal durchgängig als Synonym für die Betreuungsperson, die halt da ist – das ist nunmal in der Regel die Mama). Schlafen ist immer gut – auch wenn man Sorge hat, sich dann die Nacht um die Ohren schlagen zu müssen – meist schlafen die Kleinen auch dann wieder – im Idealfall.

Der Hunger ist meist nicht allzu groß, aber essen sollten die Mäuse dann doch etwas. Wenn es nett und mit Liebe gemacht ist, schmeckt alles! Unser Geheimtipp (der auch bei 12-jährigen noch zieht): Zwieback mit zerdrückter Banane. Da ist alles drin, was man braucht z.B. nach dem zweiten Tag eines Magen-Darm-Infektes. Eine kleine Geschichte dazu (das ist bei 12-jährigen dann zumindest ein Lächeln wert): “Damals aßen die Piraten auf ihren Seefahrten statt Brot einen trocken gebackenen Zwieback. Und wer wieder stark und fit wie ein Pirat werden will, der greife zu beim Piratenbrot”. Das PIRATENBROT ist bei uns schon ein traditionelles Gesundmachessen, wenn es einem der Kinder schlecht geht – inzwischen fragt die kleine Schwester dann schon, wo der Zwieback ist, denn das kann sie für ihren Bruder auch schon selbst machen. Wie liiiieb!

Einfach eine halbe Banane mit der Gabel zerdrücken, auf dem Zwieback verteilen, vielleicht noch ein Fähnchen draufstecken (von Schwesterlein gebastelt) und auf einem hübschen Teller anrichten.

Denkbar sind natürlich auch Prinzessinnensuppe (Hühnerbrühe), Schneewittchenreis (Reis mit Karotten) oder Drachensuppe (Zucchinisuppe) – man muss dem Ganzen nur einen Namen und eine Geschichte geben und schon fühlen die Kinder sich wohl und behütet (“hat Mama extra für mich gemacht”). Mein Buchtipp dazu: “Rote Drachensuppe – Kochen für kranke Kinder” von Marianne Loibl.
Da wird man doch fast wie von selbst wieder gesund! Nun noch eine schöne Gesundmachgeschichte und vielleicht einen kühlen Waschlappen auf die Stirn legen und das kranke Kind kann sich ordentlich ausschlafen.. Älteren Kindern, die schon etwas fitter sind, aber noch nicht zur Schule gehen können, hilft auch mal eine DvD, die nur für Krankentage reserviert ist. Generell bin ich nicht fürs Parken vor dem Fernseher, aber in solchen Fällen hilft es, wenn Mama mal wieder was anderes geschafft bekommen muss als nur das Krankenlager zu bedienen.

Großes Animationsprogramm brauchen die Kranken meist nicht, denn dafür sind sie viel zu schlapp (wer wieder tobt und kein Fieber mehr hat, kann auch wieder zur Schule gehen – natürlich nur, wenn man niemanden mehr anstecken kann, s.u.). Auf dem Wege der Besserung spielen wir rund um den Couchtisch einfache Kartenspiele. Beim ersten Einkauf (wenn Mama mal vor die Tür darf, weil Papa oder jemand anderes aufpasst) besorge ich meist ein begehrtes Comicheft (LTB, Asterix..), ein schönes Buch, Zeitschrift oder Kinderrätselheft – damit kann sich das kranke Hühnchen auch wunderbar längere Zeit beschäftigen. Und wenn man krank ist, darf es auch mal etwas sein, das man sonst nicht bekommt.

Ein Buch, das mich schon von Anfang an begleitet, ist “Kinderkrankheiten” – Standardwerk für Kinder von 0 bis 16 Jahren. Das ist ein tolles Nachschlagewerk für erste Maßnahmen mit guten Tipps und immer dem Hinweis, wann man unbedingt beim Arzt vorstellig werden soll. Das darf auch Oma mal für alle Fälle im Haus haben ;-)

Es gibt eine Faustformel von Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), wann man die Kinder wieder beruhigt zur Schule / Kindergarten schicken kann:

Kleinere Kinder:
Das Kind sollte wenigstens drei Tage fieberfrei sein, wieder mit Appetit essen und lebhaft spielen. Sind diese drei Kriterien erfüllt, kann es problemlos in die Gemeinschaftseinrichtung zurückkehren.

Ältere Kinder:
Ist das Kind mindestens 24 Stunden fieberfrei und ohne Krankheitssymptome, kann es wieder in die Schule gehen. Fieberfrei heißt, dass die Körpertemperatur unter 37,5 Grad Celsius liegt.

Und weiter zum Thema Schul-/Nachmittagssport sagt Herr Hartmann: „Bei allen fieberhaften Infekten kann eine Beteiligung der Herzmuskulatur nicht ausgeschlossen werden. Unter Belastung kann eine Herzmuskelentzündung aber lebensgefährlich sein. Um dieser Gefahr vorzubeugen, ist eine Woche Pause vom Sport immer sinnvoll.“ – Danke, Herr Hartmann, das wollten wir immer schon offiziell wissen – bisher habe zumindest ich das immer nach Gefühl entschieden!

So, nun pflegt mal eure kranken Mäuse, Hühnchen oder großen Kinder – oder bleibt am besten alle gesund!!

Gute Besserung und einen trotzdem wunderbaren Tag wünscht euch

Stephie

 

Ich freue mich, wenn ihr meinen Artikel teilt:

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen