Social Media Safety – Kinder sicher im Internet begleiten

22. Juni 2018
Umgang mit Tablet und Internet für Kinder (Foto: Unsplash)

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Gastbeitrag

In der großen, weiten Welt des Internets sollten Kinder nicht alles machen können und dürfen, was sie möchten. So viel ist uns schon einmal völlig klar. Doch wie Kinder und Jugendliche ihren Weg im Internet sicher und gut bestreiten können, ist bei weitem nicht eindeutig.

Kinder im Internet belgeiten (Foto: Unsplash)

Kinder im Internet belgeiten (Foto: Unsplash)

Ein generelles Internet-, Smartphone- oder Tabletverbot ist wohl keine praktikable Lösung. Zum einen isoliert es die Kinder innerhalb ihres Freundeskreises unnötig, zum anderen bringt es sie um die wertvolle Gelegenheit, Skills für das zukünftige (Arbeits)leben in einer digitalisierten Welt zu erwerben.



 

Kinder sollten deshalb den richtigen Umgang mit Medien erlernen, ohne dass Smartphone und Co. so wichtig werden wie die Luft zum Atmen. Natürlich gehört es dazu, reale Gefahren wahrnehmen zu lernen. Trotzdem sollten wir unseren Nachwuchs durch eine positive Grundhaltung unterstützen.

Sicher im Netz: Grundlegende Medienkompetenz

Eins vorweg: Eltern, die ihren Kindern Snaps schicken (die Bilder, die über die Snapchat-App oft im Minutentakt hin- und hergeschickt werden) und wirklich jedes Bild auf Instagram kommentieren, sind leider ziemlich uncool.

Eltern, die noch nie in ihrem Leben einen Computer eingeschaltet haben oder in der ständigen Angst leben, irgendwann versehentlich das Internet zu löschen, sind allerdings viel uncooler.

Wenn ihr euch in der, sich zugebenermaßen dauerhaften wandelnden Welt des Internets nicht mehr zurechtfindet, heißt es zurück in die Schule.

Als Eltern ist es eure Aufgabe, euch umfassend zu informieren und eine Neugier dafür zu entwickeln, was eure Kinder interessiert und begeistert. Lasst euch doch einfach mal zeigen, womit eurer Nachwuchs seine Zeit verbringt, mit welchen Apps sie ihre Freizeit verbringen und was gerade bei ihnen angesagt ist.

So wird eine Ebene geschaffen, auf der es möglich wird, offen und ehrlich über das Nutzungsverhalten zu sprechen. Im Dialog über Risiken und Chancen ist Transparenz unglaublich wichtig, so dass die Kinder ihre Grenzen kennenlernen, aber sich nicht von euch überwacht fühlen.

Kindern das Internet erklären (Foto: Pixabay)

Kindern das Internet erklären (Foto: Pixabay)

Rechte im Netz: das Jugendmedienschutzgesetz

Die Internetnutzung junger Menschen ist durch das Jugendmedienschutzgesetz in einen starken rechtlichen Rahmen eingebunden. Ziel ist es, Kinder vor sogenannten entwicklungsgefährdenden Inhalten zu schützen. Dazu zählen etwa gewaltverherrlichende, pornographische oder extremistische Internetauftritte.

Im besten Fall wirkt das Jugendmedienschutzgesetz als vorbeugende Maßnahme, die es Kindern ermöglicht, sich im oft scheinbar rechtsfreien Raum Internet sicher zu bewegen. Im Ernstfall können und sollen gefährdende Seiten zeitnah gemeldet und entfernt werden. Möglich ist dies im Internet auf der Seite des Jugendschutzes.

Damit der Kinderschutz sowohl am Smartphone als auch am heimischen Computer gewährleistet ist, können Apps und Plugins installiert werden. Trotzdem gilt: Schutz ersetzt die Medienerziehung nicht. Verantwortungsvoller Umgang will schließlich gelernt sein!

Datenschutz für Kinder: Nicht alle Infos preisgeben

Identitätsdiebstahl und Datenschutzverletzungen gehören zu den größten Gefahren im Internet. Nicht erst seit der neuen EU-Datenschutzverordnung (DSGVO) kommt diesen Bereichen besondere Aufmerksamkeit zu.

Seit den Neuerungen sind die Eltern von Kindern unter 16 Jahren allerdings noch stärker in der Pflicht, die Daten ihrer Zöglinge zu schützen. Dazu gehört auf der einen Seite, dass Einwilligungen der Erziehungsberechtigten eingeholt werden müssen.  

Auf der anderen Seite sollten Eltern einen Überblick darüber haben, wie und mit wem ihre Kinder Daten teilen. Am besten also gemeinsam mit den Kindern die Einstellungen am Smartphone überprüfen und durch alle Profile in sozialen Netzwerken klicken und auf ‚privat‘ oder ‚nur für Freunde‘ setzen.

Das Thema Datenschutz ist ein weites und unübersichtliches Feld. Am besten lernt die gesamte Familie gemeinsam und recherchiert spielerisch wichtige Begriffe rings um die DSGVO. So sind alle sensibilisiert und die persönlichen Informationen eurer Kinder so gut wie möglich geschützt.



WWW oder Wilder Westen: Kinder im Internet

Kinder sind beinahe zwangsläufig ‚digital citizens‘, wie aber werden sie zu mündigen kleinen Bürgerinnen und Bürgern, die das Internet sinnvoll und gut verwenden können? Auch hier steht der Dialog im Zentrum.

Erarbeitet gemeinsam mit euren Kindern wichtige und lebensnahe Fragen und findet gute Antworten für die Praxis. Neben den eigenen Ideen und Fragen der Kinder sind diese Fragen ein guter erster Gedankenimpuls:

  • Was passiert mit meinen peinlichen Bildern im Internet?
  • Wie rede ich mit anderen im Internet? (Stichwort: Hate Speech und Cybermobbing)
  • Von wem nehme ich Freundschaftsanfragen an?
  • Wie erkenne ich Falschmeldungen und Fake News?

Diese Richtlinien bieten euren Kindern eine Leitplanke, an der sie sich orientieren können.

Umgang mit Tablet und Internet für Kinder (Foto: Unsplash)

Umgang mit Tablet und Internet für Kinder (Foto: Unsplash)

Gemeinsam Internet-Nutzungsregeln festlegen

Sprecht darüber, welche Seiten Tabu sind und weshalb und vor allem darüber, wie viel Zeit die Kinder im Internet verbringen dürfen.

Je älter die Kinder desto mehr Freiräume dürfen und sollen ihnen eingeräumt werden. Kinder im Kleinkindalter sollten maximal 5 Minuten täglich mit Tablet oder Smartphone beschäftigt sein, bis 6 Jahre bieten sich Lernspiele an. Kinder im Grundschulalter sollten maximal 45 Minuten am Tag im Internet verbringen.

Während Jugendliche Google und Co. als Suchmaschine kennen- und nutzen lernen sollten, stehen für jüngere Kinder gute Alternativen zur Verfügung, über die nur kindgerechte Inhalte aufgerufen werden können.

 

Zusatztipp:

Im Internet können Mediennutzungsverträge zwischen Kindern und Eltern erstellt werden. Die Regeln können aus einer Liste von Vorschlägen konfiguriert oder selbst dazugefügt werden.  So fühlen die Kinder sich wichtig und begegnen dem Thema mit dem gebotenen Respekt.

 


Der Gastautor

Gastautor Keyvan MehrKeyvan Haghighat Mehr ist Social Media Experte und Geschäftsführer von mediabynature aus Hamburg. Er selbst beschäftigt sich schon sehr lange mit sämtlichen sozialen Medien und alle noch so kleinen Aspekte, die damit einhergehen. Dabei sind ihm sowohl Potential als auch mögliche Gefahren bewusst und er versucht stehts, so viel Menschen wie möglich darüber aufzuklären. In diesem Beitrag zeigt er uns Wege, wie wir Kinder im Netz schützen können – durch Aufklärung und Begleitung!

 


 
Allgemeine Info zur Transparenz (wenn man das noch so nennen darf)

Sämtliche Artikel, die in irgendeiner Form Werbung oder Weiterleitung zu Seiten enthalten, auf denen möglicherweise Werbung zu sehen ist, werden ab sofort ebenfalls mit “enthält Werbung” gekennzeichnet. Das heißt nicht automatisch, dass eine Kooperation vorliegt. Die aktuelle Abmahnwelle in Bloggerkreisen zwingt mich dazu, nun alles zu kennzeichnen, auch wenn kein bezahlter Werbevertrag vorliegt. 

 

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3 Kommentare

  • Antwort Lothar 31. Juli 2018 at 9:09

    Sehr guter Artikel, der ein weit verbreitetes Problem aufgreift: Wie kann ich mein Kind vor unliebsamen Einflüssen der sozialen Medien schützen? Ich denke, mit zu den wichtigsten Dingen zählt, dem eigenen Nachwuchs beizeiten beizubringen, keinesfalls persönliche Dinge im Netz preis zu geben, wie z.B. Name, Alter, Adresse, Telefonnummer oder wo das Kind zur Schule geht.

    LG

  • Antwort Heidi Roth 9. Juli 2018 at 14:08

    Danke, für diesen Beitrag!

  • Antwort Tina 24. Juni 2018 at 13:48

    Guter Beitrag, der es richtig zusammenfasst. Ich ärgere mich immer, wenn Eltern meinen, die Verantwortung an Schulen weitergeben zu können. Die Vermittlung vom richtigen Umgang mit dem Internet und den dazugehörigen Medien sehe ich bei den Eltern. Schulen sollten meiner Meinung nach ergänzen und vielleicht vermehrt auf die Programmierung eingehen. Denn auch das ist ein Skill, den ich als immer wichtiger erachte.
    LG, Tina

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