Sommertheater im Schlafzimmer

6. August 2013

Aufbau des Stücks “Szenen einer Ehe”. Es ist ein ganz normaler Wochentag Anfang August in Deutschland. Außentemperatur abends um 22.30h immer noch drückende 30 Grad Celsius.


Der Vorhang öffnet sich.


Der Ehemann liegt – nur das Gemächt bedeckt – im leicht abgedunkelten Schlafzimmer auf dem Bett, die Klimaanlage röhrt auf höchster Stufe. Der Flaum seiner Waden flattert im Wind. 


Seine Ehefrau betritt das Zimmer.

Sie (Gänsehaut an den Armen): “Huh, ist das kalt hier!”
Er (genervt): “Du spinnst, ich schwitze!”

Sie geht zu den Rolladen und stellt fest, dass diese nur halb herunter gelassen sind und steuert die Automatik an, mit der man weiter verdunkeln kann.

Er: “Bist du verrückt? Ich brauche LUFT!” 
Sie: “Ja, aber hier IST es schon kalt und ich brauche es DUNKEL.”
Er: “Es IST bereits dunkel.”
Sie:”Klar, aber wenn morgen früh um 4 Uhr die Sonne aufgeht, bin ich sofort hellwach!”

Sie versucht, Ruhe in die Szene zu bringen und wendet sich einfach zur Seite, um “tiefgekühlt und viel zu hell” in den Schlaf zu kommen.
Des Nachts plötzlich Gewitter. Die Frau wird sofort wach und stellt die Klimaanlage ab, in der Hoffnung, dass ihr Mann das sowieso nicht mitbekommt. Fehleinschätzung!



Er: “Boah, mach die Klimaanlage wieder an – ich sterbe vor Hitze!”
Sie: “Es gewittert. Draußen kühlt es ohnehin gleich ab und ich bekomme schon einen steifen Nacken von dem Klima-Gepuste!”

Es geht nicht umhin, dass die Frau um 1.35 Uhr das Schlafzimmer verlässt und in eines der freien Kinderzimmer wechselt – wo es dunkel ist UND für sie angenehme Temperaturen herrschen. Sie holt sich ihre Sommerdecke – ein grandioses Retterlein für warme Nächte – und schläft sofort selig ein.

Der Vorhang fällt.

*°*°*


Vorhang zieht neu auf. 


Am anderen Morgen trifft sich das Ehepaar im Bad. Sie gut gelaunt, ausgeschlafen und nur leicht verknittert im Gegensatz zu ihm.


Er (säuerlich): “Morgnnn! Gut geschlafen?”  
Sie (fröhlich): “Moin! Ja – hervorraaaagend! Und du?”

Er (grummelt): “Schlecht. War ja keiner mehr da…”

Es folgt ein gemeinsames Frühstück in Harmonie und Eintracht.
Der Vorhang fällt.

*°*°*
Die Moral von der Geschicht’:
Sommertheater lohnt sich nicht!

*°*°*

In diesem Sinne – alles Liebe, eure



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4 Kommentare

  • Antwort Mon petit chichi 12. August 2013 at 10:41

    Hihi, das hätte sich bei uns genauso abspielen können – nur genau andersherum. ;)
    Gerade deinen schönen Blog entdeckt! :)
    Liebe Grüße

  • Antwort otti 10. August 2013 at 12:31

    Ich schmunzele hier so vor mich hin … :-)
    LG otti

  • Antwort otti 10. August 2013 at 12:30

    Ich schmunzele hier so vor mich hin….:-)
    LG Otto

  • Antwort JesSi Ca 7. August 2013 at 23:36

    diese Geschichte könntest DU glatt bei uns beobachtet haben – witzig, also sind sie im Grunde doch alle sooo ähnlich, diese Eheleute – ob sie wollen oder nicht, aber hier und da schaut man einfach nur in den Spiegel und freut sich, nicht allein so zu sein :D

    Die tollsten Grüße

    JesSi

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