Adé, 30 Tage veganes Leben – die Challenge ist vorbei? – Mein Fazit

24. Juni 2013

Zunächst kann ich behaupten, die bisher leckerste, einfachste und interessanteste “Diät” meines Lebens durchgezogen zu haben: die Vegan-for-fit-Challenge nach dem inzwischen arg umstrittenen Attila Hildmann. Aber damals – vor etlichen Jahren – war er einfach nur ein veganer Koch und trat nicht mir zweifelhaften Theorien und Ansichten in der Öffentlichkeit auf. Ansonsten – da bin ich ganz ehrlich – hätte ich seine Bücher nicht gekauft!

Ich meine, bei welcher Diät darf man Leckereien wie diese naschen ohne zuzunehmen und ohne von einer Unterbrechung der Diät zu sprechen?

 
veganes “Bounty”, fix selbst gemacht
 

Diese Kokosriegel und so viele andere Köstlichkeiten habe ich in den 4 Wochen hergestellt, mich in der Küche selbst übertroffen und nie lange Gesichter der mitessenden Kinder gesehen (außer bei Bohnengerichten, aber die mochte ich als Kind auch nicht). Selbst mein Mann, dem bei der Vorstellung eines ordentliches Stücks Fleisch der Speichel fließt, mochte die vegane Küche sehr. Es ist wundersam, wie stark sättigend diese Art zu kochen ist. Möglicherweise liegt es am Mandelmus, das großzügig verwendet wird und ganz neue Geschmackserlebnisse zaubert. Davon habe ich ja vorigen Posts schonmal berichtet – hier und hier nachzulesen.

Ich habe schon nach 2 Wochen (sogar mit Unterbrechung von 4 Tagen) 4 kg abgenommen, fühlte mich topfit und immer satt! Die Halbzeit bescherte mir allerdings wieder Gelüste auf Süßes, weshalb ich ab und zu mal das Licht im Kühlschrank überprüfen musste und mir dabei ein Stückchen selbst gemachter, veganer Schokolade in den Mund rutschte.. Dennoch, es hat gar nichts ausgemacht, denn am Ende meiner 30-Tage-Challenge verlor ich immerhin sagenhafte 6 kg!! (Komme mir gerade vor wie in einem Fernsehspot).
Wie geht es also weiter für mich?

Was ist nun mein Fazit zu veganer Ernährung?

Ich werde weiterhin immer mal wieder vegane Wochen einlegen, z.B. nach einem Urlaub. In Planung ist bereits eine 60-Tage-Challenge, die sich ‘Vegan for Young’ nennt – das Buch erscheint im November. Ob das nun das Richtige für die Vorweihnachtszeit ist, bezweifle ich noch – aber ich hätte vor 3 Monaten auch noch nicht gedacht, dass ich jemals vegan essen werde… (Interessant, dass abnehmen nur 30 Tage braucht, verjüngen aber 60 Tage :-) ). Nun ja, im Januar kann ich mir das schon besser vorstellen..
>>Update nach 2 weiteren Wochen: Ich lebe immer noch vegan! Und es macht mir Spaß!!

Apropos: Mein Gesicht hat sich nachteilig verändert, der Körper fühlt sich toll und richtig an. Ich finde, dass meine Augen so tief in den Höhlen liegen wie nie zuvor. Das will ich nicht! Faltiger wurde ich auch, was mir natürlich gar nicht gefällt. Dagegen habe ich aber nun eine bessere Creme für mich entdeckt, die das Defizit spürbar wieder ausgleicht. Außerdem beruhigen mich meine Mitstreiterinnen, dass sich diese Optik schnell zum Positiven verändert.
>>Update nach 2 weiteren Wochen: Eine Freundin (Allgemeinmedizinerin und Homöopathin) hat mir Vitamin- und Mikronährstofftabletten verschrieben. Seitdem sehe ich optisch viiiel besser aus! Ich benutze wieder die gewohnte Creme und alles ist paletti!!

Milchprodukte und auch Fleisch werde ich generell drastisch reduzieren, es tut mir einfach soo gut “ohne”! Auch die Kinder sollten nun überlegen, ob sie morgens ein Müsli mit Milch ODER einen Kakao trinken möchten. Aufs Schulbrot gibt es ohnehin meist Käse, daher möchte ich den reinen Milchkonsum etwas einschränken. Meine Tochter hatte dazu eine tolle Idee: sie füllt sich jeden Morgen einen Becher mit Milch, kippt einen Teil in die Müslischale und trinkt den Rest als Kakao dazu. Damit ist doch schon ein kleiner Schritt getan.

Weitere vegane Kochbücher außer denen von Attila Hildmann wandern in meinen Küchenschrank, z.B. begeistern mich ‘La Veganista’ von Nicole Just und der Tipp ‘Cucina Vegana’ von Heike Kügler-Anger werde ich mir anschauen – ich bin überrascht wie viele neue Bücher es für Veganer gibt, der Markt scheint stark zu wachsen. Sicher nicht ohne Grund.

Das nehme ich mit aus der veganen Zeit

Mandelmus und Agavendicksaft werden feste Bestandteile in meinen Soßen. Es ist soo einfach, eine Soße mit Mandelmus anzudicken, da muss nicht immer Mehl hinein. Außerdem liebe ich es, geröstete Mandeln zu knabbern statt Schokolade.

Apropos Schokolade: ich habe festgestellt, dass der Geschmack sich sehr schnell verändert. Ich bin vegan-programmiert und mag keine normale Vollmilchschokolade mehr. Ich habe es gestern erst probiert – und es war eine gute Schokolade, die ich immer gern mochte. Auch Kuchen schmeckt zwar noch, zaubert aber über Nacht einen so fiesen Pelz auf die Zunge, dass man sich das lieber das nächste Mal genau überlegt, ob man wirklich Kuchen mit Ei, weißem Mehl und weißem Zucker nimmt oder besser verzichtet.

Die vegane Facebookgruppe (existiert mittlerweile nicht mehr) mit all den netten Frauen – meinen veganen virtuellen Stuhlkreis – werde ich nicht missen müssen, wir haben inzwischen den Stuhlkreis auf eine neue Gruppe verlagert: “Die Kuschelveganer”, in der wir nicht nur über Vegandemenz oder Attila-Rezepte “sprechen”, sondern es werden tolle Freestyle-Rezepte ausgetauscht und auch viele private Dinge..

Abends kann ich mir statt Brot inzwischen eher die veganen Challengerezepte vorstellen, die kohlenhydraht- und cholesterinfrei sind und außerdem einen besseren Schlaf begünstigen. Das sind leckere Suppen mit Gemüse und Kartoffeln. Die sind doch schnell gemacht. Auch vorkochen und einfrieren klappt hervorragend für die Suppen. Damit werde ich ganz offiziell zum Teilzeitveganer.

Nach 19 Uhr nichts mehr zu essen bekommt mir unglaublich gut und ich werde versuchen, das weiter beizubehalten – auch im Urlaub.

Zucchinispaghetti
ratz-fatz durchgedreht 

Ich werde den gekauften Spirali weiterhin nutzen, meine Kinder freuen sich schon auf Kartoffelspiralen wie aus dem Restaurant.

Vielleicht mache ich tatsächlich ab und an mal Wellness-Vegan-Wochenenden, Tipps dazu habe ich schon gesammelt. Auch würde ich mich freuen, wenn es mal hier in der Gegend ein veganes Restaurant gäbe. Der Trend ist da, man muss ihn nur erkennen und zugreifen!

Einkaufen und kochen mit Bedacht

Der Einkauf im Bioladen macht ein irre gutes Gefühl, das ich gern beibehalten möchte. Außerdem war ich erstaunt, dass die Challenge mich nicht mehr gekostet hat, als dass was ich sonst für Lebensmittel ausgebe. Der Ersteinkauf war schockierend teuer, aber am langen Ende hatte ich fast die gleichen Ausgaben wie sonst. Die Qualität der Speisen ist dafür hochwertiger und gesünder. Ich brauche davon auch nicht so viel!

Ich hatte immer schon ein besseres Gefühl damit, Lebensmittel selbst herzustellen und nicht alles abgepackt zu kaufen – das werde ich auf jeden Fall weiter intensivieren. Wofür habe ich all die tollen Küchengeräte, die diese Arbeit erleichtern? Die “Bounties”, die du oben im Foto siehst, brauchen nur eine sensationelle Herstellungszeit von 15 Minuten! Und ich weiß genau, was drin ist!!

Ich bin sehr gespannt, wie schnell ich entgegen meiner hier gelisteten Vorhaben wieder in den alten Rhythmus gelange und damit auch wieder zunehme. Helft mir, das nicht zu tun und weiterhin auf mich und meinen Körper zu achten.

Dazu gehört, dass ich endlich wieder regelmäßig Sport treibe! Leider kam in den letzten Wochen immer wieder etwas dazwischen, weshalb ich nur 1/3 des geplanten Sportprogramms durchgezogen habe. Mit Sport hätte ich sicher NOCH mehr abgenommen. Nun muss ich daran arbeiten, dass ich das Gewicht auch halte!



Mein TOP-FAVORIT unter den
Vegan-for-fit Rezepten:



 
 

Einfach mal nicht vegane Rezepte umschreiben

So viele Gerichte sind problemlos veganisierbar, ohne Geschmackseinbußen hinzunehmen. Allerdings werde ich nie versuchen, irgendwas zu ersetzen, sondern lieber NEUE Rezepte erfinden. Auf Tofu werde ich nun weitestgehend verzichten. Das ist ein Teil der Challenge, der mir (nur angebraten!) zwar wirklich gut geschmeckt hat (s.o.), aber ich bin generell vorsichtig mit Sojaprodukten.

Du kannst auf jeden Fall beim Backen die Eier ganz einfach austauschen gegen jeweils 1 Esslöffel Apfelmus pro Ei. So kannst du sehr viele Rezepte einfach vegan machen und es schmeckt immer noch richtig gut! Ihr findet mittlerweile viele vegane Backrezepte hier in meinem Blog.

Ihr werdet hier also immer mehr vegane Rezepte finden, die ich weiterhin zumindest Abends kochen möchte (siehe oben). Für ein veganes Festtagsmenü habe ich zwei Kochbücher entworfen, die ihr kostenlos downloaden dürft:

Vegetarische & vegane Festtagsrezepte und

Stephies vegane Weihnachtsrezepte

Schaut gerne einfach mal rein!

Ich hoffe, euch hat mein veganer Ausflug auch gut gefallen und ab Januar messen wir dann nicht die Kilos oder Gürtellöcher, sondern die Faltentiefe im Gesicht ;-)

Mit veganisierten Grüßen, Eure

Unterschrift Stephie
 
 
 
 
ein veganes Geschenk meiner Tochter

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Meine persönlichen Kochbuchtipps für Neuveganer, die nach 30 Tagen eben nicht genug haben und auch mal was Anderes kochen möchten:

 
“La Veganista” von Nicole Just. Begeistert mich ganz besonders – derzeit meine NUMMER 1! – da die Rezepte mit wenig Zutaten auskommen, ohne an Geschmack einzubüßen. Wahnsinnig leckere Rezepte, toll aufbereitet und irgendwie fürs Auge & Herz. Zum ersten Mal habe ich in einem Kochbuch das Vorwort gelesen.. Kompliment! Ein wunderbares Kochbuch!!
 
“Vegane Volksküche” unterschiedlicher Autoren ist eine gute Wahl für die schnelle, unkomplizierte Küche. Auch hier nicht lange Zutatenlisten, aber die letzten Seiten im Buch (Buchempfehlungen und Zitate nach dem Motto “Lasst Tiere leben” ignoriere ich..)
 
“Vegan for Fun” und “Vegan for Fit” von Attila Hildmann sind tolle Bücher (schon einige Male hier im Blog beschrieben), aber die Rezepte sind gewöhnungsbedürftig aufgeschrieben: Im Fließtext und dadurch ziemlich unübersichtlich – aber super lecker!! Ohne diese Bücher wäre ich nie zu dieser Ernährungsweise gekommen..
 
“Vegan genial” von Josita Hartanto gefällt mir auch sehr gut. Allerdings habe ich bislang daraus nichts gekocht. Zutatenlisten schon etwas länger, aber ein schön gemachtes Buch.
 
Weitere Tipps werden hier folgen. Ich bin noch nicht müde, immer neue Bücher anzuschauen und zu testen!
 

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5 Kommentare

  • Antwort Elke 10. Januar 2017 at 7:15

    Hallo Stephie,

    ich habe ja erst vor einigen Wochen deine tolle Seite entdeckt.

    Durch deinen Artikel und die Fernsehsendung Wiso gestern habe ich mir vorgenommen, eine eigene 30 Tage Vegan-/Basenfasten-Challenge durchzuführen. Ich bin zwar der einzige Challenge Teilnehmer. :-)
    Mein Mann möchte nicht mitmachen, aber das ist mir egal. Es wird mir und meiner Fructoseintoleranz gut tun und das ist das wichtigste. Mit einem guten Körpergefühl den Winter hinter sich zu lassen und dem Frühjahr/Sommer damit zu begegnen, das feuert mich an.
    Danke
    Liebe Grüße aus NRW, Elke

  • Antwort mamaleone 6. August 2013 at 13:58

    Liebe Stephi,

    da ich seit einigen Tagen auf meine ollen Tage gegen die abendliche Schokosucht kämpfe, hat es mir der selbstgemachte, vegane Bountyriegel angetan.
    Könntest Du den vielleicht ein wenig mehr ausführen :D ?
    Abends keine Kohlehydrate und seit 3 Abenden keine Schokolade – und schon nimmt der Bauch an Umfang ab. Aber ob ich das durchhalte?
    Bin eh kein großer FLeischesser und Industriezucker habe ich garnicht im Haus, aber die Schokolade seit bald 30 Jahren…. Sie fehlt mir so.

    Liebe Grüße von
    mamaleone

    • Antwort Stephies BlogPost 6. August 2013 at 17:15

      Liebe Mamaleone,
      es ist immer schwierig, sich auf eine neue Ernährungsweise einzustellen und alte Muster über Bord zu werfen. Das allabendliche “Butterbrot” gibt es bei mir schon einige Monate nicht mehr und ich bin sicher, dass das Halten des erreichten Gewichtes auch damit zu tun hat. Gerade eben habe ich mir einen kleinen Riegel hochwertige Zartbitterschokolade (Vivani aus dem Biomarkt) gegönnt. Davon hätte ich damals eine ganz Tafel verdrückt. Jetzt ist mir nach dem einen Riegel leicht übel – zuviel! Stellt der Körper sich um, verliert man auch den Jieper auf Süßes – das kommt also auch mir zu Gute.
      Das Bounty-Rezept ist von Attila Hildmann aus dem Buch “Vegan for fit”. Leider darf ich das Rezept hier nicht veröffentlichen. Aber hier ist ein Link zu seiner Homepage, wo er 4 verschiedene Rezepte für Schoko-Leckereien veröffentlicht hat: http://www.vegan-for-fit.de/Rezepte/
      Ansonsten schicke mir bitte eine Email über das Formular rechts, dann kann ich dir weiterhelfen. Viel Erfolg weiterhin bei deinem Abnehm-Programm – und: nicht die Zahl auf der Waage, sondern der Bauchumfang und dein Gefühl ist entscheidend!!
      Alles Liebe, Stephie ❦

  • Antwort heike 24. Juni 2013 at 13:31

    Hallo Ste Phie!
    Tolles Fazit, ganz vieles darin würde ich sofort unterschreiben! Wir lesen uns weiter bei den Kuschelveganern ;-)

    Liebe Grüße
    heike

  • Antwort Maxie mal 24. Juni 2013 at 11:30

    Hallo Stephie!
    Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Ergebnis! Ich freu mich sehr für dich :-)
    Und klar, wirst du das jetzt halten können. Keine Frage :-) du weißt ja jetzt, was dir gut tut!

    Liebe Grüße Maxie

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