Der Longevity Trend | lange gesund leben | Teil 1

5. März 2025
Longevity für ein langes Leben in Gesundheit und Vitalität statt in Krankheit

Als mir das Wort Longevity (= Langlebigkeit) erstmals begegnete, fragte ich mich, was das nun wieder Neues ist, bei dem uns jemand vorschreibt, was wir machen oder lassen sollen. Nun habe ich mich aber intensiv damit beschäftigt und muss sagen – dieses Thema begeistert mich! Es geht nämlich darum, wie wir es schaffen, auch die letzten Jahre unseres Lebens noch in Gesundheit und Vitalität statt in Krankheit und Gebrechlichkeit zu verbringen.

Was bedeutet Longevity?

Aus dem Englischen übersetzt bedeutet “longevity” soviel wie Langlebigkeit. Doch bei Longevity geht es nicht darum, dass wir alle über 100 Jahre alt werden müssen. Wir möchten heute und auch die letzten Jahre unseres Lebens möglichst vital und gesund genießen anstatt diese in Krankheit zu erleben. Das ist die eigentliche Bedeutung des Longevity Trends.



Was wir dafür tun können, das durfte ich auf einem sechstägigen Longevity-Seminar mit Nina Ruge und weiteren 11 Top Experten erleben im traumschönen Hotel Sonnenalp im Allgäu. Über meine Insta-Story habt ihr das schon verfolgt, es ist auch weiterhin nachzuschauen unter dem Highlight “Longevity”.

Eine ganze Woche mit so unglaublich vielen Erkenntnissen lässt sich nicht in einen einzigen Beitrag zusammenfassen, daher kommt hier zunächst der 1. Teil für euch:

Healthy Longevity – Langlebigkeit & optimale Gesundheit

Nina Ruge berichtete über wissenschaftliche Erkenntnisse zur Langlebigkeit: Die Menschen werden immer älter – und wir möchten doch vor allem mehr gesunde Jahre bis ins hohe Alter genießen. Also sollten wir uns heute schon darum kümmern! Was wir bereits wissen, aber vielleicht nicht immer gerne realisieren möchten:

Ein gut abgestimmtes Ausdauer- und Krafttraining schenkt uns

  • ein trainiertes, gesundes Herz
  • elastische Blutgefäße, diese vermeiden Arteriosklerose (Arterienverkalkung)
  • eine effiziente Versorgung von Muskeln und Organen
  • weniger Entzündungen & weniger Diabetes
  • bessere Durchblutung des Gehirns, ggfs. damit weniger Demenz

Wichtig ist dabei, dass wir uns nicht überlasten. Sinnvoll ist es dazu, den persönlichen VO2max Wert (den Bereich, in dem wir Fett abbauen = aerob trainieren) zu kennen. Dazu später mehr.

Supplementierung zum und für gesunden Lebensstil

Nun ernähre ich mich ohnehin ziemlich gesund, will ich meinen. Bei mir kommen viel Gemüse, Ballaststoffe und Proteine auf den Teller, dazu gute Fette. Muss ich denn dann noch Nahrungsergänzungsmittel (NEMs) einnehmen?

Das macht durchaus Sinn, doch wir sollten zunächst in der Arztpraxis eine Untersuchung durchführen lassen, welche Nährstoffe und Vitamine uns möglicherweise fehlen. Weit oben auf der Liste in unserem Land steht da Vitamin-D-Mangel, der ausgeglichen werden sollte in Zusammenspiel mit K2 und guten Omega3-Fetten. Ohne Magnesium kommt das Vitamin D allerdings im Körper nicht an. Auch ein Magnesium-Mangel ist nicht selten, also lasst auch diesen Wert testen.

Empfehlenswert ist außerdem, den Vitamin-B-Spiegel zu überprüfen, sowie die Hormone. Sinnvoll ist es laut Nina Ruge und dem Referenten Nils Behrens, körpereigene Wirkstoffe mit wichtiger Steuerungsfunktion zu supplementieren. Diese gehen nämlich mit steigendem Alter immer mehr verloren und diese sollten aufgefüllt werden. Dazu gehören auch NMN, CoEnzym Q10 und Kreatin. Wir erfuhren auf diesem Weg, dass es für meinen Mann wichtig ist, dass er Coenzym Q10 supplementiert, weil die Einnahme von Statinen die körpereigene Q10 Versorgung senkt. Das hatte ihm bisher noch kein Arzt gesagt – doch in dieser Longevity Woche wiesen verschiedene Ärzte genau darauf hin.

Hormonersatztherapie war viele Jahre lang verpönt, bis sich 2016 die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe öffentlich für die Fehlinterpretation ihrer Studien entschuldigt hat. Ich selbst bin mit einer speziell ausgebildeten Hormonärztin sehr gut mit HRT eingestellt und mir geht es seitdem sehr viel besser! Diese Werte lasse ich alle 6 – 12 Monate überprüfen, denn es gibt auch Frauen, die kein Östrogen aufnehmen können. Da nutzt die Verschreibung wenig, wenn man nicht deren Wirkung überprüft.

Longevity. Lange gesund leben, heute für morgen sorgen. EinfachStephie.de

Mit gutem Lifestyle zu Langlebigkeit und Gesundheit

Die Lifestyle-Risikofaktoren kennen wir alle: Rauchen, Alkohol, Bewegungsmangel, wenig Schlaf, zuviel Stress, schlechte Essgewohnheiten. Darauf bauen sich Krankheiten auf, die letztlich das Leben verkürzen oder zumindest unangenehm machen können. Das möchten wir nicht gerne hören, aber vielleicht ist es doch wichtig, uns das mal in dieser Kompaktheit in einem Vortrag veranschaulichen zu lassen, um das nicht immer einfach wegzuwischen und immer so weiter zu machen wie bisher.

Longevity ist also irgendwie auch eine Challenge, wie Prof. Dr. Uwe Nixdorff plakativ zeigte. Die Schräubchen, an denen wir am besten drehen können, um länger in Gesundheit zu leben sind

  • physische Aktivität, also alltägliche Bewegung, Cardiotraining & Kraftsport
  • gute Ernährung und Ernährungszusätze
  • Entspannung & ausreichend Schlaf
  • aktive, soziale Kontakte

Während der Longevity-Woche durften wir einige Faktoren messen lassen per Biometrie, Bioimpedanzanalyse, Blutanalyse, Blutdruckmessung, Ruhe-EKG, Handkraftmessung, Sonografie der Halsschlagadern & Schilddrüse und einem Atemgastest in Ruhe und unter Aktivität (auf dem Hometrainer). Das war wirklich spannend! So kompakt haben wir das noch nie gemacht.

Zum Glück waren meine Ergebnisse alle richtig gut, aber es gab auch Teilnehmer, die mit diesen Ergebnissen nochmal ihren Hausarzt oder Kardiologen aufsuchen sollten. Ein regelmäßiger Check-up etwa alle 2 Jahre ab einem Alter von 50 Jahren ist da empfehlenswert. Inwieweit diese Check-ups von eurer Krankenkasse übernommen werden, fragt ihr bitte dort nach.

Genanalyse – ein spannendes Thema zur Langlebigkeit

“Genetik bleibt ein Leben lang gleich, aber ob ein Gen angeschaltet ist oder nicht, entscheidet der Lebensstil”, sagte Dr. Kira Kubenz zur Einführung in das Thema Genanalyse. Das war der für mich spannendste Part des Longevity-Seminars. Mit zunehmendem Alter ändert sich so vieles:

  • Hormone reduzieren sich (nicht nur bei Frauen zur Menopause! Auch die Männer kommen in die Wechseljahre – das heißt dann Andropause)
  • vermehrte Entzündungen wie Autoimmunerkrankungen, Rheuma etc
  • Gewichtszunahme bzw. Veränderung des Stoffwechsels
  • Altersbedingte Erkrankungen häufen sich (Herzinsuffizienz, Diabetes, Fettstoffwechselstörung)
  • erhöhte Verletzungsgefahr (Koordination, Reaktionszeit, Stabilität)
  • Depression und Demenz durch weniger Kommunikation nach Ausstieg aus Beruf etc.
  • Sarkopenie – die Muskeln bauen sich ab

Was kann mir eine Gen-Analyse zeigen?

Durch Genanalyse ist es möglich festzustellen, welche Medikamente wir vertragen und wie schnell wir Wirkstoffe aus Medikamenten abbauen. Wer eine solche Genanalyse durchführt, bekommt einen Pass, der bei allen Ärzten vorgezeigt werden kann, wenn Medikamente notwendig werden. So können die Behandelnden sowohl das richtige Medikament als auch die persönlich wirksame Dosis verschreiben.

Leider werden diese Genanalysen bislang noch nicht von Krankenkassen übernommen, obwohl das doch so sinnvoll wäre. Vor allem, weil diese nur einmal im Leben gemacht werden. Allerdings sind die Gen-Analysen sehr kostenintensiv – je nach Umfang kosten diese zwischen 250 und etwa 3.000 Euro. Empfehlenswert ist hierbei, nicht einfach ein Genanalyse-Set zu kaufen, sondern diesen bei speziell dafür ausgebildeten Ärzt:innen durchführen zu lassen.

Auch Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, Veranlagung zu erhöhten Blutfettwerten oder zu Störung des Zuckerstoffwechsels können damit erkannt werden. Wer mehr dazu wissen möchte, sollte sich den Podcast von Nina Ruge im Gespräch mit Genanalyse-Expertin Dr. Kira Kubenz anhören.

Emotionen haben großen Einfluss auf den Körper

Wir hatten es ja schon geahnt, dass auch die Psyche mitspielt bei einem gesunden Lebensstil, der uns noch viele schöne Jahre schenkt. Positive Emotionen stärken unsere Resilienz, bauen Stresshormone ab und beruhigen den Körper. Meine Schwester hatte die Idee, mal “eine Woche der positiven Kommunikation” einzulegen. Bei all dem, was tagtäglich in den Nachrichten erzählt und dann sowohl privat als auch am Arbeitsplatz durchdiskutiert wird, kann man manchmal kaum noch positive Gedanken fassen. Sie möchte mit ihrem Partner eine Woche lang nur noch positive Ereignisse teilen – es darf nichts Negatives erzählt werden. Ich bin gespannt, was dieses Experiment bewirkt. Ist das auch was für dich?



Positive Gedanken schützen vor Ängsten, Schlafstörungen, Burnout, Depressionen und möglicherweise sogar Herzerkrankungen. Wie können wir es schaffen, die positive Lebenseinstellung zu bekommen, die wir brauchen? Dazu gibt es zahlreiche Seminare, aber auch ganz einfache Methoden wie Musik hören (oder selbst musizieren), Meditation und tiefe Atemzüge. Wichtig ist dabei, länger auszuatmen als einzuatmen. Probiere es mal aus!

Auch Spaziergänge an der frischen Luft können viel bewirken, bei denen wir bewusst die Natur aufnehmen, in die Ferne schauen und uns nicht ablenken lassen durchs Handy. Mit positiver Lebenseinstellung macht nicht nur der Lebensabend viel mehr Spaß!

Bewegung und Sport für deine Longevity

Die Atemgasanalyse zur personalisierten Optimierung von Ernährung und Sport

Super spannend war die Stoffwechselanalyse per Atemgasmaske im Ruhezustand und unter Belastung. Manni Günther hat als Dipl. Sportwissenschaftler eine Technik entwickelt, um Menschen zu helfen, ihren Körper besser zu verstehen. Mit diesen Ergebnissen kann der Grundumsatz wesentlich genauer ermittelt werden als durch eine pauschale Formel. Dazu erkennen wir noch, ob wir uns im Fettstoffwechsel oder Kohlenhydratstoffwechsel befinden und wo unser persönlicher VO2max Wert liegt.

Das können wir im qualifizierten Fitness-Studio oder in einer Arztpraxis per Atemgastest messen lassen. Dieser Test ist wesentlich genauer als den Grundumsatz und den VO2max Wert per statistischer Formel zu errechnen.

Damit ist es möglich, unsere Bewegung, Sport und Ernährung entsprechend anzupassen und zu optimieren. Viele verschwenden leider Zeit und Kraft, indem sie falsch trainieren, was letztlich sehr frustrierend sein kann.

Übersteuern wir den Puls zu lange im Training, geraten wir schnell in die Übersäuerung und können kaum Fett abbauen. Trainieren wir nicht intensiv genug, ist es schade um die investierte Zeit, denn dann ist die Wirkung ebenfalls nicht optimal. Wer seinen aeroben Pulsbereich kennt, kann das Beste aus dem Training rausholen.

Über diese Atemgasanalyse weiß ich nun, dass meine Ernährung und das Training so gut zu mir passen, dass ich im Fettstoffwechsel bin und einen recht guten VO2max Wert habe. Allerdings liegt mein Grundumsatz sehr viel niedriger als vermutet. Diesen kann ich nun anheben durch optimiertes Krafttraining. Gut zu wissen!

Krafttraining vor Ausdauertraining

Mein Mann allerdings hat bisher falsch trainiert und befindet sich im Kohlenhydratstoffwechsel. Durch zu viel hochtouriges Training in anaerober Phase in Verbindung mit viel Stress und schlechtem Schlaf ist er oft in der Übersäuerung, was den Körper stresst und auslaugt.

Hier bekam er konkrete Anweisungen von Gesundheitsmanagerin Franzi Wagner, dass er Kraftsport und Cardio splitten sollte. Falls er doch beides in einer Trainingseinheit machen möchte, sollte er unbedingt das Krafttraining vorher machen und danach erst ein Ausdauertraining. Denn durch das Ausdauertraining zuvor sind unsere Muskeln bereits so ermüdet, dass wir im Krafttraining kaum noch Muskulatur aufbauen können!

Das Training im aeroben Bereich, den wir über die Atemgasanalyse festgestellt haben, können wir die systemische Sauerstoffversorgung und Herz-Kreislauf-Abläufe optimieren, den Blutdruck senken, das Immunsystem stabilisieren, Entzündungen entgegen wirken und den Fettstoffwechsel aktivieren. Zudem fördert das richtige Training guten Schlaf, steigert die Vitalität und reduziert Stress.

Wofür wir mehr Krafttraining machen sollten

Krafttraining war lange verpönt und man dachte eher an aufgepumpte Kraftprotze. Diese Zeiten sind lange vorbei – mittlerweile hat Krafttraining zum Glück ein wesentlich besseres Image. Krafttraining sinnvoll dosiert, hilft nämlich unserem Körper, gesund zu bleiben. Ganz im Sinne von Longevity!

Angemerkt sei auch, dass eine schlanke Optik nicht gleich bedeutet, gesünder zu sein als andere. Entscheidend ist, wieviel Muskelmasse ich im Vergleich zur Fettmasse habe. Und das kann durchaus auch bei schlanken Menschen im Ungleichgewicht sein.

Eine gute Muskulatur schützt aktiv unsere Gelenke, Bänder, Sehnen und Knochen. Wir minimieren dadurch das Verletzungsrisiko enorm und können uns beispielsweise besser abfangen, wenn wir stolpern. Auch vermeiden wir Übergewicht, Osteoporose, hormonelle Veränderungen wie Typ2 Diabetes und kardio-vaskuläre Erkrankungen.

Altersbedingtem Muskelabbau schon früh entgegenwirken

Ich selbst schwöre inzwischen auch auf Krafttraining, dabei war ich sonst eher Ausdauersportlerin. Ab dem 30. Lebensjahr baut sich unser Muskulatur nämlich um etwa 1% pro Jahr ab – das bedeutet, dass wir mit 80 Jahren nur noch etwa 50% unserer Muskelmasse haben, wenn wir nicht gegensteuern. Häufige Stürze, Frakturen und Schwächegefühl im Alter entstehen also hauptsächlich durch zu wenig Muskelaufbau!

Damit haben wir im Alter ohne gezieltes Krafttraining eine verminderte Lebensqualität und eine erhöhte Morbidität. Dem wollen wir mit unseren Longevity Maßnahmen entgegen wirken und das macht durchaus Spaß! Im Fitness-Studio sehe ich tatsächlich erfreulicher Weise immer mehr ältere Menschen als früher.

Konkrete Tipps fürs Training

Um dem altersbedingten Muskelabbau vorzubeugen sollten wir etwa 2 – 3 Mal wöchentlich für jeweils etwa 30 – 45 Minuten Kraftaufbau sowie Gleichgewichts- und Koordinationstraining durchführen. Dabei nutzen wir etwa 6 – 7 Geräte oder Übungen pro Einheit mit 12 – 15 Wiederholungen in 3 – 4 Sätzen. Zwischen den Sätzen machen wir etwa 1 Minute Pause.

Dabei finde ich wichtig, dass wir in dieser Zeit nicht auf dem Gerät sitzen bleiben und am Handy daddeln. Besser ist es, ein wenig umher zu gehen und uns auf die kommende Übung zu konzentrieren. Wir können Krafttraining an Geräten durchführen, Freihanteln nutzen oder auch das eigene Körpergewicht. Ein Mix daraus ist sicherlich eine gute Wahl.

Geführte Geräte haben den Vorteil, dass wir die Übung nicht so sehr falsch machen können, daher favorisiere ich diese. Am besten lasst ihr euch einen persönlichen Trainingsplan vom Profi erstellen.

Und wusstet ihr, dass wir nach dem Krafttraining kein Stretching machen sollten? Huch! Das war mir auch nicht klar. Wir bauen Muskulatur auf, indem wir diese stark fordern und reizen. Dabei “reißen” unsere Muskeln, um sich zu vergrößern. Dehnen wir diese nun nach dem Krafttraining, dann machen wir den Muskelaufbau wieder zunichte! Gezielte Dehnübungen führt ihr also bitte an einem anderen Tag durch oder nach dem Ausdauertraining.

Krafttraining trotz körperlicher Beschwerden?

Sprecht bitte bei körperlichen Beschwerden vor dem Training immer mit den behandelnden Ärzten! Wer bereits schmerzende Gelenke hat, sollte nicht einfach das Training aussetzen, sondern sich mithilfe ärztlicher und physiotherapeutischer Beratung darum kümmern, wie trotzdem ein Krafttraining möglich ist. Denn man weiß inzwischen:

Ein Krafttraining, das auch für bewegungseingeschränkte Menschen hilfreich sein kann, ist EMS (Elektro-Stimulations-Training). Hierbei werden elektrische Empulse über Elektroden an den Körper geleitet, um die Muskeln zu stimulieren und aufzubauen. Auch dies bitte nicht ohne ärztliche Beratung beginnen, wenn ihr körperliche Beschwerden habt.

Getestet habe ich in dieser Seminarwoche einen EMS-Anzug für zu Hause. Diesen kann man während eines Spaziergangs, bei der Hausarbeit oder auch zu verschiedenen Trainingseinheiten tragen. Die Elektroden werden per Akku betrieben, man hängt also nicht an Kabeln, wie im EMS-Studio.

Über eine dazugehörige App gibt es zahlreiche Übungen, mit denen wir innerhalb nur kurzer Dauer von etwa 10 – 20 Minuten (je nach Einstellung und Trainingsprogramm) ein effektives Muskeltraining ausführen können. Besonders schön: Es gibt auch ein Programm zur Entspannung, denn das ist genauso wichtig wie die Muskel-Anspannung!

Leider ist der Anzug ziemlich hochpreisig, sonst hätte ich diesen gleich mitgenommen.

Was wir mit häufigem Sitzen unserem Körper antun

Eingangs zur Longevity Seminarwoche haben wir einen Anamnesebogen ausgefüllt. Darin kam auch die Frage vor, wie lange ich täglich sitze. Nun ja, ich arbeite am PC und sitze dabei natürlich. Zwischendurch in der Mittagspause beim Essen sitze ich wieder, bei Autofahrten und abends auf der Couch… ja, da sitze ich ebenfalls. So kommen bei mir trotz des täglichen Spaziergangs und Sport etwa täglich 6 – 8 Stunden des Sitzens zusammen. Das ist definitiv zu viel!

Überlege mal für dich, wie oft du sitzt?

Schon von klein auf werden wir zum Sitzen trainiert. Dadurch entstehen viele Probleme durch Fehlhaltungen wie Nacken-, Rücken-, Hüft- und Schulterschmerzen. Wir klemmen bei jedem Sitzen die wichtigsten Lymphbahnen ein und zwar nicht nur, wenn wir übergewichtig sind. Seitdem ich das im Longevity Seminar so plakativ gezeigt bekommen habe, erinnere ich mich selbst umso häufiger daran, öfter aufzustehen und zwischendurch mal alle Gliedmaße durchzuschütteln.

Der Spaziergang nach dem Mittag- oder Abendessen ist ein Gamechanger – probiere es mal aus! Viel Bewegung im Alltag sorgt auch dafür, dass unsere Organe gesund bleiben und unsere Verdauung gut funktioniert. Wer ständig sitzt muss sich nicht wundern, dass die Verdauung oft beschwerlich ist. Manche nutzen ein flexibles Stehpult für PC-Arbeiten oder sogar zusätzlich ein kleines Neat-Laufband unter dem Schreibtisch.

Mein Fazit zum Longevity-Trend

Wie ich eingangs schon beschrieb, ist dieser noch recht neue Trend für mich wahnsinnig interessant. Wahrscheinlich kennt ihr, ebenso wie ich, in eurem Umfeld Menschen im Alter von 70+ mit ganz unterschiedlicher körperlicher und geistiger Verfassung.



Mich begeistert es jedes Mal, wenn ich Menschen dieser Altersklasse zu Fuß über den Golfplatz gehen sehe, anstelle mit dem Golfcart zu fahren. Oder wenn ich im Park ältere Leute mit ihren Enkelkindern Ballspielen sehe, die sich noch richtig aktiv bewegen können. Das berührt mich sehr – und so möchte ich auch meinen Lebensabend verbringen können. Ich möchte mir auch mit 80 Jahren noch selber die Schuhe anziehen und zubinden können, den Enkelkindern Hula-Hoop beibringen und über die Wiese laufen können. Das motiviert mich, dranzubleiben – ohne Über-Optimierung!

Macht Longevity Spaß oder bedeutet es Verzicht?

Das chronische Alter ist ziemlich egal, solange wir biologisch jung bleiben. Bei den Tests kam heraus, dass mein Stoffwechselalter bei 37 Jahren liegt, obwohl ich bereits 52 Jahre alt bin. Das zeigt mir, dass mein Lifestyle so okay ist, wie ich es mache. Das macht definitiv Spaß! Ich habe Freude daran, meine Muskulatur zu stärken und diese zu spüren, mich gesund zu ernähren ohne das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen.

Nicht alles können wir mit unserem Lebensstil beeinflussen, aber eine ganze Menge!

Longevity ist kein Sprint, um schnell ein Ziel zu erreichen und danach alles wieder genauso zu tun wie vorher. Longevity ist eher ein Marathon, für den ich tagtäglich trainiere und für mich das Beste heraushole. Das kann auch mal die Pizza am Abend sein bei einem Glas Wein mit Freunden oder ein völlig fauler Tag vor Netflix. Damit mache ich nichts kaputt, da ich mich den Rest der Zeit gut um meine Gesundheit kümmere. Dazu gehört auch eine kurze, aber sehr effektive Basenfastenkur zwei- bis viermal Mal im Jahr. Auch das macht (vor allem in der Gruppe) viel Spaß und bedeutet keinen Verzicht.

Was ich persönlich zugunsten Longevity ab sofort verändert habe:

  • Ich versuche, täglich auf etwa 10.000+ Schritte zu kommen. Auch für den flotten Spaziergang schalte ich bei meiner Smart-Watch den Modus “Gehen outdoor” ein und mir wird permanent die Pulsfrequenz angezeigt. Laut meinem per Atemtest gemessenen VO2max Wert sollte ich bei 108 – 148 Herzschlägen bleiben, um im Fettstoffwechsel zu sein. Ein wichtiges Maß ist auch, dass ich mich dabei noch unterhalten kann, ohne aus der Puste zu kommen.
  • Öfter aufstehen während der Arbeit am PC. Mir extra ein Neat-Laufband anzuschaffen, halte ich für unnötige Über-Optimierung, da ich ja ohnehin viel spazieren gehe und gerne Treppen steige.
  • Effektiveren Kraftsport nach dem neuen Trainingsplan von Franzi: Ich mache nun Oberkörper- und Unterkörpertraining an verschiedenen Tagen, dafür von allem 4 Sätze und mehr Gewicht.
  • Dazu einmal wöchentlich Cardio und ein HIIT-Training (Hochintervalltraining), um meinen Puls hochzujagen. Ich freue mich schon auf die Schwimm-Saison, damit fällt mir Cardiotraining leichter.
  • Meine Ernährung habe ich noch weiter optimiert, indem ich den Blick nicht nur auf höhere Proteinzufuhr, sondern auch auf gute Ballaststoffe setze.
  • Zusätzlich zu meinen Supplementen und Hormonersatztherapie nehme ich noch NMN ein. Alle Werte lasse ich regelmäßig testen.
  • Stabilitäts-Übungen beim Zähneputzen: ich putze meine Zähne nun, während ich auf einem Bein stehe.
  • Noch weniger Alkohol trinken. Schon seit einiger Zeit trinke ich kaum noch Alkohol und habe festgestellt, dass ich dies weder zur Entspannung noch zum Lustigsein brauche. Ich bin auch ohne Alkohol durchaus gesellig und alkoholfrei zu trinken fühlt sich nicht als Verzicht, sondern gewinnbringend an!
  • Wieder öfter in die Sauna gehen und Wechselduschen. Damit bin ich allerdings noch nicht im Flow, das ist bisher eher ein Vorhaben ;-)

Und das hier ist mein großes Ziel, das ich mit Freude verfolge:

Ich möchte auch im Alter noch geistig und körperlich vital sein. Daher passe ich heute meinen Lifestyle so an, dass ich nicht das Gefühl von Verzicht habe, sondern die Aussicht auf viel mehr Kraft und Freude im Leben – jetzt und später.

Ich setze den Fokus nun bewusst auf Muskelaufbau, Beweglichkeit, ausreichend Schlaf und gesunde Ernährung. Wichtig zu wissen: Man kann jederzeit seine Leistungsfähigkeit steigern. Ich selbst fühle mich mit 52 Jahren wesentlich fitter als mit 35. Alles, was wir in den heutigen Lebensstil investieren, bekommen wir im Alter geschenkt, mit mehr Energie!

Longevity muss Spaß machen, damit wir das über Jahre hinweg gerne tun. Gesundes Leben macht Spaß und vor allem das Gefühl, das sich dabei schnell einstellt. Ihr merkt das regelmäßig bei meinen Basenfastenkursen – bereits nach 6 Tagen kommt der Energie-Boost und wir fühlen uns jünger, fitter und das sieht man uns auch an.

Meine Podcast- und Buch-Empfehlungen zu Longevity

Wie ihr mich kennt, habe ich zu Longevity gleich mal einige weitere Infos eingeholt. Dazu höre ich gerne Podcasts und lese Bücher neben den Recherchen im Internet. Meine Empfehlungen:

Weiter geht’s in Teil 2…

Wir haben jetzt viel über Bewegung und Sport gesprochen sowie über verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten, wie unser derzeitiger Gesundheitszustand ist. Selbstverständlich gehört zum Thema Longevity noch einiges mehr.

Ein sehr großer Faktor für Longevity ist natürlich auch die Ernährung! Doch ist das so ein riesiges Feld, dass ich gerne in einem weiteren Beitrag die Erkenntnisse zu Ernährung, Fasten und Nahrungsergänzung besprechen möchte. Zum Thema Ernährung gibt es so viel zu sagen, dass es nicht mehr in diesen Beitrag passt. Freut euch also auf Teil 2.

Ich hoffe, meine Ausführungen und Erzählungen zum Longevity-Seminar haben euch gefallen! Dann freue ich mich, wenn ihr meinen Beitrag kommentiert und mit Freunden teilt.

Was mich auch noch sehr interessiert, sind die Lady Days mit Monica Meier-Ivancan im Sonnenalp Resort. Vielleicht mache ich das ja mal mit meiner Tochter…

Herzlichst, Eure Stephie

Alle in pinkfarbener Schrift geschriebenen Wörter sind Links zu Seiten, die mehr zu dem Thema erzählen oder Produkte zeigen. Für die Inhalte externer Links zeichne ich mich nicht verantwortlich.

Ich freue mich, wenn ihr meinen Artikel teilt:

2 Kommentare

Ich freue mich über Deinen Kommentar