Nachdem wir im letzten Jahr unseren Familienurlaub an der nordamerikanischen Ostküste verbracht haben, wollten wir mit unseren Kindern in diesem Sommer einen Roadtrip an der USA Westküste unternehmen. Mein Mann und ich kennen bereits Kalifornien und Las Vegas, doch unsere Kinder waren dort noch gar nicht. Wenn man als Familie mit Teenagern reist, ist Kalifornien immer spannend – hier gibt es so viel zu sehen!
Auf dieser Karte erkennt ihr unsere Stationen an der USA Westküste und Las Vegas. Per Klick auf die Marker seht ihr, wo und wie lange wir dort übernachtet haben.
Familienurlaub 30 Tage Rundreise USA Westküste
mit Las Vegas – San Francisco – Carmel – Sta. Barbara – Los Angeles – San Diego
30 Tage sind eine lange Zeit! Das haben wir bereits im letzten Jahr gemerkt, als wir an der Ostküste der USA waren. Doch auch in diesem Jahr wollten wir es noch einmal wagen, mit unseren Teenagern eine solch lange Reise zu unternehmen. Schließlich ist die USA Westküste nicht mal eben so abgefahren. Die Strecken sind unfassbar weit, auch wenn die reinen Kilometer etwas anderes vermuten lassen. Wir müssen eben immer mit einrechnen, dass in den USA andere Geschwindigkeitsbegrenzungen herrschen. In Kalifornien reist man eben nur so dahin – bei etwa 80 Stundenkilometern. Das kann man schon mal ungeduldig werden. ;-) Vor allem im Verkehrschaos der Großstädte sind starke Nerven gefordert, aber dazu anderswo mehr…
Wir flogen von Frankfurt am Main nach Las Vegas, blieben dort vier Nächte und flogen von dort aus weiter ins wesentlich kühlere San Francisco. Diese Tour per Mietwagen zu unternehmen hätte uns viel zu viel Zeit gekostet, die wie lieber in den Städten verbringen wollten anstatt im Auto. Inlandsflüge sind für Amerikaner überaus üblich und daher war alles gut organisiert, angenehm und unkompliziert. Ich kann also sehr empfehlen, diese Strecke per Inlandsflug zu meistern.
Den weiteren Roadtrip ab San Francisco bis ins südliche San Diego haben wir per Mietwagen zurückgelegt. Hier haben wir auf ein großes Fahrzeug gesetzt, mit dem wir zu viert bequem reisen konnten, denn die Kinder sind ja derweil mindestens so groß wie wir. Außerdem geht gar nichts ohne ein gutes Navigationsgerät! Ohne das wären wir tatsächlich in den Städten komplett aufgeschmissen gewesen. Wie haben wir das eigentlich damals gemacht, als wir vor 17 Jahren schon einmal per Mietwagen durch Kalifornien fuhren?
Der Start in Las Vegas
Wir hatten schon Monate im Voraus grob überlegt, den Sommer in Kalifornien zu verbringen. Doch gebucht hatten wir bis etwa zwei Wochen zuvor noch gar nichts, wie es für uns Spontan-Urlauber typisch ist. Nun wurde es dann doch knapp an Plätzen im Flugzeug. So mussten wir erfinderisch werden und buchten kurzerhand die Anreise über Las Vegas. Allerdings waren meine persönlichen Erinnerungen an Las Vegas mit Teenagern nicht gerade erhebend:
Hatten wir doch schon 17 Jahre zuvor mit den Kindern meines Mannes einen vierwöchigen Roadtrip an der USA Westküste mit Las Vegas unternommen als diese 14 und 15 Jahre alt waren. In meiner Erinnerung war Las Vegas einfach nur unerträglich heiß (mit Kreislaufkollaps) und die Kinder durften sich im Hotel nicht vernünftig bewegen. Ständig wurden sie dazu angehalten, schnell weiter zu gehen und keinesfalls die Spielautomaten anzuschauen. “Go, go, go” war unser Synonym für Las Vegas. Es war unangenehm für die Kinder und unentspannt für uns. Doch mein Mann ließ nicht locker und wollte nun mit unseren gemeinsamen Kindern einen neuen Versuch in Las Vegas starten.
Las Vegas mit Teenagern erleben
Letztlich war ich froh, dass mein Mann sich durchgesetzt hat, trotz aller negativen Erfahrungen einem Aufenthalt mit Teenagern in Las Vegas eine neue Chance zu geben. Ja, es war brüllend heiß mit über 45 Grad Celsius, doch Las Vegas war eine riesige Erfahrung! Die Hotels sind so individuell und bunt wie der Strip an sich, denn jedes Hotel hat ein bestimmtes Thema: Da gibt es das Caesars Palace, das im römischen Stil eingerichtet ist, das Venetian Resort, in dem wir uns wie in Venedig fühlen oder am anderen Ende des Strips – das Luxor, das mit ägyptischem Flair begeistert. Es lohnt sich also tatsächlich, sich auch die anderen Hotels von innen anzuschauen. Einige haben sogar unterirdisch noch Vieles zu bieten, wie ganze Shopping-Meilen mit gemaltem Himmel und künstlich angelegten Gewässern.
Wir hatten gebucht im zentral gelegenen Bellagio Hotel, das berühmt ist für die eindrucksvollen Wassershows mit musikalischer Untermalung direkt vor dem Hotel und dem botanischen Garten in der Lobby.
Von hier aus waren wir mitten im Geschehen von Las Vegas, was spitze ist, wenn man nur 4 Tage vor Ort hat und möglichst viel zu Fuß unternehmen möchte. Am liebsten gegessen haben wir im asiatischen Restaurant Yellowtail, obwohl wir sonst immer gern die landestypische Küche bevorzugen. Doch dazu hatten wir ja noch gute 3 Wochen Zeit… Das Frühstück allerdings war so amerikanisch wie es nur sein kann mit Bagel, Frischkäse und Erdbeermarmelade. Da bekomme ich jetzt wieder Hunger, wenn ich nur daran denke. Mittags haben wir meist Caesars Salad geschlemmt, denn der geht ja immer und überall. Ein schlankes Rezept für Caesars Salad habe ich euch ja mitgebracht.
Empfehlenswert ist, sich vorab herauszusuchen, was man in Las Vegas unternehmen möchte. Denn allein die Vielfalt an Shows ist riesig, zudem werden zahlreiche Ausflugsziele angeboten, wovon Papa und Sohn sich den Hubschrauber-Rundflug über den Grand Canyon ausgesucht hatten. Dieses Erlebnis wird wohl unvergesslich bleiben!
Derweil genossen Mama und Tochter die angenehme Kühle in den unfassbar vielen Shops und Malls, wovon mich die Luxus-Mall Crystals schier umgehauen hat. Hier gelangt ihr auch über die Skybahn hin, die nur zwischen Hotels und Shoppingmall hin und her fährt. Allein das war ein Erlebnis für sich. “Nur gucken, nix kaufen” war mein Motto.
Wir schauen uns immer gern neue Varianten der Cirque du Soleil Shows an, denn jede ist anders und begeistert auch Teenager – ideal also für den Familienurlaub. Allerdings traf die Show “Ka” nicht so sehr unseren Geschmack, denn diese war sehr auf asiatischen Kampfsport ausgelegt. Wer’s mag, ist hier genau richtig. Aber es gibt ja noch so viele schöne Alternativen an Cirque du Soleil Shows. Wir buchen diese Shows meistens erst direkt vor Ort, aber es lohnt sich immer ein Preisvergleich.
Las Vegas Strip: Schauen, staunen, shoppen…
Es lohnt sich in jedem Fall, den Las Vegas Strip einmal auf und ab zu gehen. Lasst euch nicht täuschen von der Strecke – das ist weiter als ihr denkt! Zumal wir immer gern in tolle Läden einkehren wie dem M&M Store, Coca Cola, Hershey’s – und die Kinder brauchen in jeder Stadt ihr Hard Rock Café Shirt…
Ein Muss ist außerdem, ein Foto vor dem Las Vegas Sign zu machen, was gar nicht so einfach ist.
Zunächst sind mein Sohn und ich etwa 1 ½ Stunden vom Hotel aus bis dorthin gelaufen, obwohl die Google-Entfernung eine ganz andere Zeit errechnet hatte. Wer konnte auch damit rechnen, dass wir nicht einfach an der Straße entlang gehen konnten und stattdessen über Brücken und durch riesige Hotels unseren Weg suchen mussten…
Der Rückweg mit dem Taxi betrug dagegen gerade mal 7 Minuten! Doch das Abenteuer war es wert:
Wir stellten uns einfach schräg an die Seite des Schildes, ohne die Menschen zu stören, die ihr Foto direkt UNTER dem Schild machen wollten und dafür gern eine ewig lange Warteschlange in Kauf nahmen. Trick 17 – auch wenn ihr auf dem Foto deutlich seht, wie genervt ich inzwischen war…
Las Vegas mit Kindern ist gar nicht so anstrengend wie ich dachte…
Abschließend kann ich über die Zeit in Las Vegas mit Teenagern nur sagen, dass es viel entspannter war als vor 17 Jahren. In jedem der Hotels sind schon in der Lobby hunderte Spielautomaten aufgestellt, die tatsächlich nicht angefasst werden dürfen, wenn man nicht mindestens 21 Jahre alt ist. Auch darf kein Kind mit an der Bar sitzen, selbst wenn die Eltern dabei sind und das Kind nur Wasser trinkt.
Doch es gibt genügend Ausweichmöglichkeiten. Das “go, go, go”-Gerufe der Security, das uns damals so nervte, gibt es heute gar nicht mehr. Hier helfen jetzt Kameras und dezent bereit stehende Wachleute, die aufpassen. Sollte sich ein Kind einem Automaten zu sehr nähern, werden die Eltern freundlich darauf hingewiesen. Auch war es gar kein Problem, wenn die Kinder nach dem Abendessen allein durch die Lobby bis ins Zimmer gingen.
Unsere Kinder haben sich im bunt-verrückten Las Vegas sehr wohlgefühlt und erzählen immer wieder gerne davon. Dieses Erlebnis wollten wir alle nicht missen! Legt halt zwischenzeitlich immer mal Pausen ein: Die Pool-Landschaften der Hotels sind grandios und nicht nur für die Kids erfrischend und erholsam!
Die Weiterreise zur Westküste USA
Von Las Vegas aus ging es schließlich per Inlandsflug nach Kalifornien. Davon erzähle ich euch in einem weiteren Beitrag. Ich möchte nämlich gern die Besuche in den Städten San Francisco, Carmel, Santa Barbara, Los Angeles und San Diego einzeln porträtieren, denn so viele Erlebnisse lassen sich nicht in einen einzigen Artikel pressen. Der Artikel zu San Francisco mit Kindern ist bereits online.
Freut euch also auf weitere Reiseartikel zum Thema Rundreise USA Westküste als Familienurlaub!
Alles Liebe, eure
Tolle Reisetipps zur Westküste der USA hat auch Sabi vom Blog Smiles from abroad.