Schon mit den gewöhnlichen Hürden, 30 und 40 Jahre alt zu werden, hatte ich im Gegensatz zu meinen Freundinnen keine Probleme. Warum auch? Das Leben ist doch schön! Es ist viel passiert im letzten Jahr und es gibt Neuigkeiten zu berichten, die niemand von euch so erwartet hätte – ich allerdings auch nicht…
Sicher, das Leben hält nicht immer nur Sonnenschein bereit. Da kann nach außen alles noch so perfekt aussehen. Wir alle haben mal schwierige Zeiten und Hürden zu überwinden. Doch diese bespreche ich nicht öffentlich im Blog oder in sozialen Netzwerken, sondern nur im engsten Kreis. Mein Privatleben bleibt privat und ich teile mit der Öffentlichkeit erst dann schwierige Themen, wenn ich diese bereits für mich gelöst habe. Denn nur dann kann ich euch davon etwas mitgeben und euch motivieren, diese ebenfalls zu anzugehen, falls bei euch gerade Ähnliches passiert.
Doch ich kann euch beruhigen: Es steht sehr gut um mein Seelenleben!
Heute werde ich 46 Jahre alt und ich schreibe das nicht, um möglichst viele Glückwünsche einzuheimsen oder gar Mitleid (haha). Ich möchte euch erzählen, was aus den Themen geworden ist, über die ich im letzten Geburtstags-Post mit dem Motto Wünsche, Problemzonen und Gelassenheit schrieb. Außerdem gibt es ja noch Neuigkeiten in meinem Leben zu berichten, aber dazu später.
Was ist geworden aus meinen Wünschen des vergangenen Lebensjahres?
Einer der großen Wünsche war sicherlich, dass ich insgesamt etwas gelassener werde. Das fällt mir als im Sternkreiszeichen der Jungfrau geborenen nach wie vor nicht gerade leicht. Doch ich kann sagen: Es wird leichter! Ich habe dieses Jahr wirklich viele Gäste zu Hause bewirtet (auch Promis, die auch noch über Nacht blieben) ohne gleich in Hektik auszubrechen. Ich habe einfach alles laufen lassen und mein Bestes gegeben, ohne mich zuvor verrückt zu machen. Nö, es war nicht immer alles perfekt – zumindest in meinen Augen – aber es hat mich nicht allzu nervös gemacht.
Letzten Sommer noch trug ich kurze Röcke nur im engsten Familienkreis, im eigenen Garten. Ich schämte ich mich irgendwie aufgrund der unschönen Dellen an den Beinen. Haben wir nicht alle irgendwas an uns selbst auszusetzen? Wichtig ist letztlich ja nur die Ausstrahlung, die Lebensfreude und die Einstellung zu dem, was wirklich relevant ist.
Doch im Frühsommer dieses Jahres wurde ich mutiger. Ich ging mit Freunden schwimmen, tanzte im Bikini am Pool und beseitigte meine Hürden im Kopf (denn nur dort finden sie statt)! Was hatten wir für einen riesigen Spaß. Mal ganz ehrlich: Auch die anderen Frauen haben Problemzonen. Tragen wir diese doch mit Würde und blicken auch bei uns selbst mehr nach innen als nach außen! – Uns ist doch schließlich auch egal, ob die Freundin einen Bauch, Pickel oder Cellulitis hat. Wir mögen sie um ihrer selbst!
Ich habe diesen Sommer in allen Zügen genossen, habe viel gelacht und fühlte mich frei. Das hätte ich schon viele Jahre zuvor haben können, erkannte das aber damals nicht. Wie schade! Und ihr sollt jetzt nicht meinen, das mein Körper dieses Jahr trainierter und schlanker ist als in den Jahren zuvor. Nein, auch ich werde älter und nicht jünger. Ich mache Sport, ernähre mich gesund und versuche achtsam zu sein. Doch der Körper ist halt 46 Jahre alt und nicht mehr 26 – so isses! Und ich esse auch mal Pizza, Schokolade, Desserts und trinke mal ein Cocktail – besonders heute. Prost! Ausnahmen machen Spaß und tragen dazu bei, das Leben zu genießen.
Scheiter heiter oder:
Nicht alles, was man sich fest vornimmt, funktioniert auf Anhieb
Ihr fragt mich immer wieder, wie denn mein Studium läuft. Ich verziehe dann schmerzvoll das Gesicht und sage: “Doofes Thema. Ehrlich gesagt, liegt mein Studium auf Eis!”. Ich wollte mir das selbst lange nicht eingestehen und zahle immer noch monatlich meine Beiträge an die Journalistenschule. Ich könnte eine (Zahl-)Pause einlegen und später weitermachen. Doch das wollte ich nicht. Mit den monatlichen Abbuchungen von meinem Konto wollte ich mich selbst immer wieder daran erinnern lassen, dass ich doch noch eine Hausarbeit schreiben muss.
Klingt verrückt und es hat auch nicht geholfen. Ich habe mit großem Interesse schon fast alle Fachbücher gelesen. Doch fehlt mir Motivation und tatsächlich die Zeit, nun auch die Hausarbeiten endlich abzuliefern. Ich wollte damals mit Einschreibung zum Journalismus-Studium erreichen, dass ich in meiner Vita über ein abgeschlossenes Studium verfüge. Doch nachdem ich ein Fachbuch nach dem anderen durchlas, wurde mir klar, dass ich Vieles von dem heute nicht unbedingt benötige. Brauche ich ein Zertifikat, um mir selbst zu beweisen, dass ich über gewisse Fähigkeiten verfüge? Eigentlich nicht – und genau DAS ist der Punkt. Scheiter heiter und erkenne, was dir wirklich wichtig ist!
Außerdem sind wir einfach viel zu oft in der Welt unterwegs. Ich habe mal aufgeschrieben, wo wir in diesem Jahr schon überall waren (siehe Untertitel im obigen Instagram-Post). Da wird mir selbst ganz schwindelig… Wann bitte sollte ich dann noch studieren? Sehr gute Ausrede, finde ich! Denn schließlich ist mir das Reisen wesentlich wichtiger. Ich würde keine Reise absagen, damit ich Zeit für meine Hausarbeit habe – aus dem Alter bin ich nämlich heraus. Aber vermutlich werde ich gleich, nachdem ich hier mein Scheitern (was es ja eigentlich nicht ist, denn ich bin ja nicht durchgefallen, sondern nur faul…) bekannt gegeben habe, doch noch die erste Hausarbeit schreiben. Aufgeben ist für mich nämlich gar keine gute Option. Das wäre dann doch eine Spur zu viel Gelassenheit für mich! Wie es hiermit weitergeht, erfahrt ihr in Kürze.
Neuigkeiten und:
Man ist so alt, wie man sich fühlt
Heute verrate ich euch etwas, das bisher nur der engste Familien- und Freundeskreis weiß: Die älteste Tochter meines Mannes macht mich zur zweifachen Oma. Wir alle freuen uns sehr auf die Zwillinge. Die Entstehung neuen Lebens wird auch für mich wieder ein ganz neues Lebensgefühl und einen neuen Lebensabschnitt auslösen. Und es macht mich dadurch nicht älter. Schließlich ist man doch immer nur so alt, wie man sich fühlt. Auch wenn der Spruch lahm und ausgelutscht klingt. Meine eigene Oma war 48 Jahre alt als ich geboren wurde. Auch eine sehr junge Oma. Gut, die kleinen Mäuse sind ja theoretisch meine Stief-Enkel, doch so mag ich sie gar nicht nennen.
Wer bitte hat diese merkwürdige Bezeichnung eigentlich erfunden? Kürzlich las ich die Bezeichnung “Bonus-Kinder” oder dann eben “Bonus-Enkel”, was deutlich netter klingt, wenn man die Unterscheidung überhaupt darstellen möchte.
Wer hier schon lange mitliest, weiß, dass ich doch gerade erst vor 3 Jahren noch eine Schwester dazu bekommen habe! Ja, so ist es. Mein Vater hat vor etwa sieben Jahren eine jüngere Frau geheiratet und hieraus entstand einige Jahre später meine Bonus-Schwester. Die Kleine sieht aus wie ich damals und ist eine wahre Zaubermaus. Wir sehen uns im Oktober wieder, wenn wir sie in ihrer Heimat auf Mallorca besuchen. Für meine Kinder ist also ihre Nichte fast gleichaltrig wie die zukünftigen Cousins. Heidewitzka! Bei uns ist immer was los…
Das pure Glück oder:
Auch mit 46 Jahren kein bisschen ruhiger
Ich habe so viel Glück, dass meine Familie gesund ist und ich ebenso. Das ist nicht nur daher gesagt, sondern hat einen bestimmten Hintergrund: Gerade in den vergangenen Monaten habe ich von einigen Schicksalsschlägen bei Freunden und im erweiterten Umfeld erfahren. Das macht mich traurig und ich fühle mit ihnen. Zugleich bin ich umso dankbarer, dass es uns allen so gut geht! Im Alltag mag man das schon einmal vergessen, vor allem, wenn wir uns gestresst fühlen. “Aber hey, jeden Tag, an dem wir ohne Schmerzen aufwachen, sollten wir Feiern!”, so sagte kürzlich Nicole Staudinger in ihrer Lesung zu “Die Stehaufqueen*“. Und Nicole ist jünger als ich. Diese lebensbejahende Einstellung mit Dankbarkeit sollten wir in jedem Alter haben – jeden Tag aufs Neue!
Was hat sich bei unseren Kindern getan?
Auch hiernach werde ich oft gefragt, denn das letzte Jahr war doch gefüllt mit vielen Veränderungen für unsere Kinder. Beide hatten die Schule verlassen und sich neu orientiert. Unsere Tochter hat den selbst gewählten Schulwechsel gut gemeistert und hat viele nette Freunde gefunden. Sie war gleich in den ersten Tagen schon völlig “angekommen” und es wirkte, als sei sie nie an einer anderen Schule gewesen. Ihr Mut hat sich also gelohnt.
Die Pubertät hat eben auch gute Seiten an sich, auch wenn es hier und da unterwegs mal kräftig ruckelt. Allerdings fehlt mir die alte Schule der Kinder, an der ich mich so gerne engagiert habe und den besonders intensiven Zusammenhalt zwischen Eltern und Lehrern genossen habe. Unser Sohn peilt weiter das Wirtschaftsabitur an und ist äußerst engagiert und erfolgreich dabei. Was will man mehr? Auch dafür bin ich dankbar.
Die Sprachreisen in diesem Sommer haben den Kindern enorm gut getan, sie sind daran sehr gewachsen. Es hilft außerdem, wenn man sich auch mal vermissen darf. Wir hatten anschließend einen so entspannten, gemeinsamen Urlaub wie lange nicht mehr. Es gab wenig Geschwister-Zank und ganz viel Harmonie!
Es läuft – und ich genieße das Glück ganz bewusst!
So viel erleben, wie es möglich ist
Von Beginn an habe ich meine Kinder zur Selbständigkeit erzogen und stehe auch heute noch dazu. Schon früh wussten beide, wie die Wäsche richtig sortiert wird, die Waschmaschine und Spülmaschine funktionieren und wie man gesund und lecker kocht. Das alles kommt ihnen sehr zu Gute und letztlich auch mir und uns.
Wir können hier und da ohne Bedenken mal ein paar Tage alleine wegfahren, um unserem neu entdeckten Golfsport zu frönen. Man könnte gar meinen, wir hätten Hummeln im Hintern, da wir ständig irgendwo unterwegs sind. Es tut mir gut, meinem Mann, unserer Ehe und auch unseren Kindern. Selbstverständlich sind die Kinder immer noch zu 97% bei unseren Reisen dabei und haben zum Glück auch daran noch ihren Spaß!
Kosten wir es aus, so lange wir es können!
Leider schaffe ich es gar nicht, von allen Erlebnissen und Reisen zu berichten, aber ich nehme euch immer gerne mit in meiner Instagram-Story. In den Highlights (Kreise mit Bildern, in denen die Events oder Städte aufgezählt sind) seht ihr die Reisen jederzeit auch nachträglich noch. Wie genau Instagram funktioniert, falls ihr da neu einsteigen wollt, könnt ihr gerne bei Patricia nachlesen.
Lasst bewusst das Glück und die Freude in euer Leben, indem ihr eure Einstellung dazu entsprechend modifiziert. Hebt mit mir das Glas und stoßt heute mit mir an: Auf das Leben!
Eure
4 Kommentare
Liebe Stephie,
nachträglich herzlichen Glückwunsch und ein interessantes und spannendes, ereignisreiches neues Lebensjahr.
An vielem läßt du uns ja glücklicherweise Teil haben ;-))))).
Danke für die schönen Gedanken….mach einfach weiter so.
Liebe Grüße,
Astrid
Liebe Steve,
was ein wunderbarer Artikel! Und ich zeige meine Dellen mittlerweile auch am Pool ganz ungeniert :-)
Lass dich feiern und die allerliebsten Grüße von Sabine
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag !
Liebe Grüße
Elke
Liebe Stephie,
was für ein schöner und positiver Geburtstagspost!
Liebe Grüße,
Patricia
PS: „Heiter scheitern“ – das wäre doch ein perfekter Buchtitel! ;-)